Minden erneut „Stadt der Weltdekade“

Freuten sich über die Auszeichnung für die Stadt Minden: (v. l.) Jürgen Forkel-Schubert, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Kommunen und BNE; Egon Stelbrink, 1. stellv. Bürgermeister der Stadt Minden; Falk Bloech, Aktionsgemeinschaft Friedenswoche Minden e.V.; Heidi Consentius, Arbeitsstelle UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“; Prof. Dr. Gerhard de Haan, Vorsitzender des Nationalkomitees der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“.

Minden.

Die Stadt Minden ist erneut für ihre herausragende Bildungsarbeit als Kommune der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) ausgezeichnet worden. Der stellvertretende Bürgermeister Egon Stellbrink und Falk Bloech, Vorsitzender der Aktion Friedenswoche (friwo), reisten Ende November nach Neumarkt in der Oberpfalz, um die Auszeichnung in Form einer Urkunde sowie einer Fahne entgegenzunehmen.

„In Minden trägt ein breites Bündnis von Vereinen und Verbänden die städtische Initiative für Bildungsangebote, die nachhaltiges Denken und Handeln vermitteln. Bürgerschaft und Stadt arbeiten vorbildlich Hand in Hand, um das Engagement über die Kommune hinaus auch in die Region zu tragen“, begründete Prof. Dr. Gerhard de Haan, Vorsitzender des Nationalkomitees der UN-Dekade die erneute Auszeichnung. Die Jury des Nationalkomitees sei von den verschiedenen Projekten in Minden sehr beeindruckt gewesen.

Die Auszeichnung wird für beispielhafte Aktivitäten sowie eine vorbildliche und nachahmenswerte Umsetzung von Bildung für nachhaltige Entwicklung vergeben. Sie soll dazu beitragen, die Anliegen der Dekade in Deutschland sichtbar zu machen und gleichzeitig die einzelnen Akteure der Bildung für nachhaltige Entwicklung vor Ort zu unterstützen.

Minden wurde erstmals im Jahre 2009 zur „Stadt der Weltdekade“ ernannt. Die Auszeichnung gilt jeweils für zwei Jahre. Nach einem einstimmigen Beschluss des Haupt- und Finanzausschusses hatte sich die Stadt im September 2010 erneut beworben. „Ich freue mich sehr über die Auszeichnung für unsere Stadt und die Unterstützung der Idee der Bildung für nachhaltige Entwicklung, vor allem aber über die Anerkennung und Wertschätzung für die vielen ehrenamtlich Engagierten“, so Bürgermeister Michael Buhre, der nicht persönlich an der Übergabe teilnehmen konnte. Minden wolle auch in den kommenden Jahren dazu beitragen, die Prinzipien nachhaltiger Entwicklung im Bildungssystem zu verankern und Menschen dazu befähigen, globale Probleme vorherzusehen, sich ihnen zu stellen und sie zu lösen.

Die Akteure der nachhaltigen Bildungsarbeit sind in Minden vor allem in der Oberen Altstadt ansässig. Von dort aus organisieren Nicht-Regierungsorganisationen, Kirchen und andere Bildungsträger regelmäßig Veranstaltungen. Zudem sind dort fünf Projekte ansässig, die bereits als „Offizielles Projekt der Dekade der Vereinten Nationen zur Bildung für nachhaltige Entwicklung 2005-2014“ ausgezeichnet wurden: Die Internationalen Projekttage der deutschen UNESCO-Projektschulen, das Kunst- und Bauprojekt „Eine-Welt-Dorf“ auf dem Schulhof der Eine-Welt-Schule, das Netzwerk „BOA – Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Oberen Altstadt“, die FernUni mit ihrem interdisziplinären Studium Umweltwissenschaften „Infernum“ und die NRW-Schulkampagne „Agenda 21 in der Schule“, an dem sich neben der Eine-Welt-Schule die Kurt-Tucholsky-Gesamtschule, das Ratsgymnasium und das Leo-Sympher-Berufskolleg beteiligen.

Informationen zum UN-Bildungsprojekt
Im Jahr 2002 haben die Vereinten Nationen (UN) für die Jahre 2005 bis 2014 die Weltdekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgerufen. Die internationale Initiative will dazu beitragen, die Prinzipien nachhaltiger Entwicklung weltweit in den nationalen Bildungssystemen zu verankern. Internationale Lead-Agency der Dekade ist die UNESCO. In Deutschland wird die UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ von einem von der Deutschen UNESCO-Komission einberufenen Nationalkomitee unter dem Vorsitz des Erziehungswissenschaftlers Prof. Dr. Gerhard de Haan (Freie Universität Berlin) koordiniert.
 
Dem Nationalkomitee gehören rund 30 Institutionen und Experten an, darunter Vertreter der Bundesregierung, der Länder, Nichtregierungsorganisationen, die Medien, die Privatwirtschaft und Vertreter aus der Wissenschaft. Es führt Partner, Projekte und Initiativen zusammen und hat mehr als 100 Bildungsinitiativen an einem  Runden Tisch versammelt und einen nationalen Aktionsplan entwickelt. Mehr als 750 erfolgreiche und innovative Bildungsprojekte wurden vom Nationalkomitee als offizielle deutsche Beiträge zur UN-Dekade bisher ausgezeichnet. Neben Minden wurde in diesem Jahr Neumarkt i. d. Oberpfalz als Kommune ausgezeichnet, außerdem wurden 58 Bildungsinitiativen aus ganz Deutschland zu Projekten der Weltdekade ernannt.

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