Die Story im Ersten: „PanamaPapers – Im Schattenreich der Offshorefirmen“

Dokumentation über die Geldverstecke der Reichen und Mächtigen

Eine anonymen Quelle übermittelte der Süddetuschen Zeitung geheime Daten über die Briefkastenfirmen der Mächtigen. Nach einam Jahr Recherche veröffentlichn nun die Journalisten des Rechercheverbundes von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung ihre Erkenntnisse Foto: Screenshot: Tagesschau.de (So, 03.04.2016. 23:58 Uhr)
Eine anonyme Quelle übermittelte der Süddetuschen Zeitung geheime Daten über die Briefkastenfirmen der Mächtigen. Nach einam Jahr Recherche veröffentlichn nun die Journalisten des Rechercheverbundes von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung ihre Erkenntnisse Foto: Screenshot: Tagesschau.de (So, 03.04.2016. 23:58 Uhr)

München(mr/ots) Staatspräsidenten, Drogenschmuggler und Kriminelle haben über Jahrzehnte eine panamaische Anwaltskanzlei genutzt, um Konten und Wertgegenstände zu verstecken.

Das geht aus Unterlagen hervor, die Medienpartner auf der ganzen Welt, darunter auch NDR und WDR ausgewertet haben. Insgesamt 370 Journalisten aus 78 Ländern haben im Zuge der „PanamaPapers“-Recherche rund 11,5 Millionen Dateien ausgewertet. Der Datensatz ist der Süddeutschen Zeitung von einer anonymen Quelle zugespielt worden. Die Süddeutsche Zeitung teilte die Daten mit dem Internationalen Konsortium investigativer Journalisten (ICIJ) und Partnern auf der ganzen Welt, darunter NDR und WDR.

Das Erste berichtet über den brisanten Datensatz und die Ergebnisse der Auswertung ausführlich. Das Erste ändert dann am Montag sein Programm und zeigt zwei Dokumentationen:

„Die Story im Ersten: PanamaPapers – Im Schattenreich der Offshorefirmen“, am 4. April um 23:20 Uhr Der große Teil der Unterlagen stammt aus den Jahren 2010 bis 2015, die ältesten Dokumente reichen knapp 40 Jahre zurück. Es handelt sich mutmaßlich um das größte Datenleck, das Journalisten jemals auswerten konnten.

Die ausgewerteten Unterlagen umfassen E-Mails, Urkunden, Kontoauszüge, Passkopien und weitere Dokumente zu rund 215.000 Offshore-Firmen. Zu den Profiteuren der Offshore-Dienste zählen zwölf Staatsoberhäupter und 128 weitere Politiker, aber auch internationale Finanzinstitute, darunter 15 deutsche Banken oder ihre Töchter.

Die Recherchen der „PanamaPapers“ basieren auf einem Datenleck bei der panamaische Anwaltskanzlei Mossack Fonseca. In Zusammenarbeit mit Banken, Rechtsanwälten und Finanzberatern verkauft Mossack Fonseca Firmen mit Sitz zum Beispiel in Panama oder auf den Britischen Jungferninseln, die den Käufern anonyme Konten und Aktiendepots ermöglichen oder das Verstecken von Wertgegenständen wie Yachten, Kunstwerken, Autos oder sogar Immobilien.

Nach außen repräsentieren Scheindirektoren, meist gestellt von Mossack Fonseca, die jeweiligen Firmen. Der eigentliche Eigentümer taucht namentlich nicht auf. Mossack Fonseca hat diese Briefkastenfirmen verwaltet – und tut dies zum Teil noch heute. Mossack Fonseca gehört zu den Marktführern unter den Anbietern von Offshore-Gesellschaften auf der ganzen Welt. Der Erwerb einer Briefkastenfirma ist nicht per se strafbar, Ermittler sehen in ihrer Nutzung jedoch ein starkes Indiz auf verbotene Handlungen.

Reporter Christoph Lütgert hat sich auf die Suche begeben nach den Geldverstecken dieser Welt. Die Autoren der Dokumentation sind Christian Deker, Willem Konrad und Nils Casjens. Die Redaktion haben Julia Stein, Barbara Biemann (NDR) und Monika Wagener (WDR).

„Eine Quelle, 400 Journalisten. Die PanamaPapers“, am 4. April um 00:20 Uhr Im Anschluss an die 60-minütige Dokumentation bringt Das Erste ein 30-minütiges ZAPP-Spezial. Der Film zeigt, wie es gelungen ist, die riesige Datenmenge auszuwerten, und gibt Einblicke in das bis dahin größte journalistische Rechercheprojekt: ein gigantisches Leak in einer bislang nicht vorstellbaren Dimension von rund 2,6 Terabyte. 11,5 Millionen Files. Ein einzelner Journalist könnte sein gesamtes Berufsleben damit zubringen, den Dokumentenberg zu lesen und nachzuvollziehen. Deswegen haben Reporter aus aller Welt an der Auswertung der „PanamaPapers“ gearbeitet, in Deutschland ein Team aus Fernseh-, Hörfunk- und Onlinejournalisten von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung. Autorin ist Elena Kuch. Die Redaktion liegt bei Julia Stein (NDR).

Ausführliche Berichte sowie ein Storytelling über die „PanamaPapers“ gibt es ab Sonntagabend auch auf tagesschau.de. Das ZAPP spezial „Eine Quelle, 400 Journalisten. Die PanamaPapers“ ist online bereits vor der Ausstrahlung in der ARD ab Montag um 20:00 Uhr in der Mediathek des Ersten unter www.DasErste.de abrufbar.

Mehr zum Thema:

Die Briefkastenfirmen der Mächtigen(ARD-Tagesschau.de)

Vorschau auf die Dokumentation: Story im Ersten -Im Schattenreich der Offshorefirmen

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