Petershagen. Nachdem die drei mutmaßlichen Brandstifter aus Petershagen (Kreis Minden-Lübbecke) gefasst sind, gibt die Polizei nun weitere Einzelheiten zu dem Fall bekannt:
Zwei der Beschuldigten legten Geständnisse ab. Anschließend musste das Trio am Dienstagabend von den Ermittlern wieder auf freien Fuß gesetzt werden, da die Staatsanwaltschaft keine Haftbefehle beantragte.
Die Polizei kam ihnen auf die Schlichte, da die Beamten noch in der Nacht zahlreiche Personen- und Fahrzeugkontrollen im Großraum von Petershagen durchführten. In mühsamer Kleinarbeit überprüften die Ermittler dann im Laufe des Tages diese Ergebnisse. Dabei geriet das Trio in ihren Fokus. Bei den weiteren Befragungen auf der Dienststelle in Minden erhärtete sich der Verdacht immer weiter. Nach anfänglichem Leugnen gaben schließlich der 16 und 25-Jährige zu, gemeinsam mit dem 15-Jährigen die Autos in Brand gesteckt zu haben.
Sie berichteten den Ermittlern, dass sie in der Nacht mit der Absicht zahlreiche Autobrände zu legen, gezielt nach Lahde fuhren. Dort angekommen, teilten sie sich planmäßig auf und jeder Einzelne nahm sich in eine Straße vor. Als schon nach kurzer Zeit Polizei und Feuerwehr mit Blaulicht und Martinshorn auftauchten, flüchteten sie. So ist es nur dem schnellen Einsatz der Rettungskräfte zu verdanken, das, wie ursprünglich von den Tätern geplant, nicht noch mehr Autos in Flammen aufgingen.
Auf ein Motiv angesprochen, gaben sie an, ursprünglich einer ehemaligen Freundin des 25-Jährigen durch das Anzünden des Autos Schaden zufügen zu wollen. Zu Ablenkungszwecken fasste man den Entschluss noch weitere Autos in Brand zu setzen. Warum es dann so viele Fahrzeuge wurden, dafür konnten sie keine schlüssige Erklärung geben.
Bei dem 16 und 25-Jährigen handelt es sich um ein Bruderpaar. Der Ältere ist arbeitslos und bisher den Beamten unbekannt. Sein Bruder dagegen ist bereits mehrfach polizeilich in Erscheinung getreten und geht zur Zeit nicht zur Schule. Sein Bekannter, der 15-jährige Schüler, war in der Vergangenheit wegen kleinerer Delikte aufgefallen.
Zwar ist allen Beschuldigten die Brandserie in Porta Westfalica und Bad Oeynhausen bekannt, nach Überzeugung der Ermittler stehen sie damit aber nicht in Verbindung.
Neben den schweren strafrechtlichen Vorwürfen drohen dem Trio noch zivilrechtliche Forderungen. Immerhin entstand bei den Bränden ein Schaden von rund 60.000 Euro.