Community Dance Minden und das Projekt „Verdi-Requiem: Hommage an das Leben“ erhalten Auszeichnung der Evangelischen Kirche Deutschland
Minden. Der zum zweiten Mal verliehene Kulturpreis der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD) geht in diesem Jahr nach Minden. Im Rahmen des Kirchen-Kultur-Kongresses in Berlin-Mitte am 17. September 2011 wird dem von 170 Schülerinnen und Schülern getanzten „Verdi Requiem: Hommage an das Leben“ und Community Dance Minden der erste Preis überreicht. Das Projekt überzeugte, so die EKD, da es die langjährige Zusammenarbeit der St. Marien-Gemeinde und der hier beheimateten Chöre mit vielen Mindener Schulen und dem Kulturbüro der Stadt widerspiegelt. Mit diesem Preis werden Projekte ausgezeichent, die Kirche und Kultur kreativ miteinander verknüpfen.
Die Initialzündung für das erste Mindener Community Dance Project „Carmina Burana“ ging von dem Film „Rhythm is it!“ aus, der das Bildungsprojekt der Berliner Philharmoniker im Jahre 2003 dokumentierte. Auch im ostwestfälischen Minden erwies sich die Idee, Jugendliche für eine aktive und kreative Auseinandersetzung mit Tanz und Musik zu begeistern, als überaus erfolgreich.
An dem anspruchsvollen Projekt aus dem Bereich „Kulturelle Bildung“ beteiligten sich 2008 rund 200 Schülerinnen und Schüler zwischen elf und 20 Jahren aus allen sozialen Schichten und unterschiedlichen Schultypen. Unter Anleitung des Choreografen und Regisseurs Miguel-Angel Zermeño trainierten die Schülerinnen und Schüler. Parallel studierten die Chöre der Mindener Marienkirche – insgesamt 300 Menschen im Alter zwischen vier und 80 Jahren – das Musikwerk „Carmina Burana“ von Carl Orff ein. Das Tanzensemble und die Chöre wurden von vier Gesangssolisten und -solistinnen und vom Jungen Philharmonischen Orchester Niedersachsen bei der Aufführung in der Mindener Kampa-Halle unterstützt.
Die erfolgreiche Zusammenarbeit wurde 2009 mit dem Projekt „Schritt für Schritt“ fortgesetzt und mündete schließlich in dem ausgezeichneten Projekt „Verdi Requiem: Hommage an das Leben“. Seit Januar des Jahres 2010 beleuchteten ca. 170 Schülerinnen und Schüler von elf weiterführenden Schulen das Thema Requiem tänzerisch und theoretisch. Die Grenzen überschreitende Auseinandersetzung mit dem Tod fand am 11. und 12 September des vergangenen Jahres in der Aufführung des Verdi-Requiems ihren Höhepunkt. Eine eigens für Minden durch Miguel Angel Zermeno entwickelte Choreografie wurde an diesen Tagen vor ausverkauftem Haus in der Kampa-Halle präsentiert.
Damit wurde zum ersten Mal das Verdi-Requiem, eines der größten und populärsten Werke der sinfonischen Chorliteratur, als eine Community-Dance-Produktion aufgeführt. Die Schülerinnen und Schüler tanzten, begleitet durch die Chöre der St. Marien Gemeinde und das Junge Philharmonische Orchester Niedersachsen, in einem aufwändigen Bühnenbild diese Uraufführung.
Eine große Auszeichnung für alle Beteiligten war die Einladung des gesamten Verdi-Teams nach Dresden auf den Kirchentag im Juni 2011. Vor der grandiosen Kulisse der Dresdener Altstadt wurde in den Elbwiesen das Verdi-Requiem noch einmal, in einer auf die dortigen Verhältnisse angepassten Choreographie auf die Bühne gebracht. Auch hier wurden Tänzer/innen, Sänger/innen und Musiker/innen erneut mit euphorischem Beifall bedacht.
Über die Verleihung des Preises freut sich auch Bürgermeister Michael Buhre: „Community Dance ist ein Leuchtturmprojekt im Rahmen unseres kommunalen Gesamtkonzeptes zur Kulturellen Bildung.“ Mit der Auszeichnung werde das Ziel der Stadt Minden honoriert, langfristige Kooperationen zwischen Schulen und außerschulischen Kultur-Partnern zu fördern.
Die erfolgreiche und preisgekrönte Zusammenarbeit wird fortgesetzt. Im kommenden Jahr wird es Community Dance auf der Bühne des Mindener Stadttheaters geben.