Minden. Unter dem Motto „Romantik, Realismus, Revolution – Das 19. Jahrhundert“ sind am diesjährigen „Tag des offenen Denkmals“, 11. September 2011, vier historische Orte für interessierte Besucher/innen in Minden geöffnet. Auch werden im Quartier Laxburg, an der historischen Wegtrasse „In Kuhlmanns Freuden“, im Haus Priggenhagen 6 und im Dom Führungen angeboten. Zudem lädt die Friedhofsverwaltung der Städtischen Betriebe am 11. September zum „Tag des Friedhofs“ auf den Nordfriedhof ein.
Erneut wird in Minden unter Federführung der Unteren Denkmalbehörde Geschichte zum Anfassen präsentiert. „Die offenen Türen und Führungen wurden in den vergangenen Jahren sehr gut angenommen“, berichtet Dieter Bommel von der Unteren Denkmalbehörde. Der Tag biete die Gelegenheit, Baudenkmäler zu besichtigen, die sonst nicht für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Auch werden bei Führungen hinter die Kulissen geschaut und historische Zusammenhänge erläutert. Ziel des Tags des offenen Denkmals ist es, die Öffentlichkeit für die Bedeutung des kulturellen Erbes zu sensibilisieren und Interesse für die Belange der Denkmalpflege zu wecken, so die Deutsche Stiftung Denkmalschutz.
Folgende vier Gebäude/Quartiere werden am 11. September vorgestellt:
Laxburg
Im Zusammenhang mit der 1847 eröffneten Köln-Mindener Eisenbahn entstand auf dem rechten Weserufer ein neues Stadtviertel um den Bahnhof, das mit dem Renommee von Modernität und Fortschritt als bevorzugtes Stadtquartier galt. Die bis 1860 geschaffene Anlage der „Laxburg“ stellt heute ein ungewöhnlich komplettes Beispiel eines „Stadtdenkmals“ aus dem 19. Jahrhundert dar. Jeweils um 13 Uhr und 16 Uhr bietet Dr. Ulrike Faber-Hermann, Kulturbüro der Stadt Minden, eine Führung an. Treffpunkt ist am Neuplatz.
In Kuhlmann´s Freuden
Historische Wegetrasse an der Weserterrasse zwischen den Straßen „Im Hohlweg“ und „Wallfahrtsteich“. Entlang dieses Weges richteten verschiedene Mindener Familien ab etwa 1810 private kleine Begräbnisstätten ein, auf denen noch bis mindestens 1872 Bestattungen vorgenommen worden sind. Jeweils um 11.00 Uhr und 15.00 Uhr bietet Alwin Pamin, Bereich Grünanlagen und Bestattungswesen der Städtischen Betriebe Minden, eine Führung an. Treffpunkt ist die Kapelle auf dem Nordfriedhof.
Gebäude Priggenhagen 6
Ein 1895 erbautes Lagerhaus, das in seiner Erscheinung mit einer Fassade in der Art norddeutscher Spätgotik aufwendig gestaltet ist. Derzeit wird das Haus zu Wohnzwecken umgebaut. Die Eigentümer öffnen in der Zeit von 11.00 Uhr bis 18.00 Uhr ihr Baudenkmal zur freien Besichtigung.
Dom – Vierungsturm
Im März 1945 wurde der Mindener Dom durch Bombenangriffe in großen Teilen zerstört. Als Abschluss des in den 50er Jahren begonnenen Wiederaufbaus wird in diesem Jahr der Vierungsturm neu erstellt. Vor Ort wird die Möglichkeit gegeben, die Baustelle zu besichtigen. Jeweils um 13.00, 14.00 und 15.00 Uhr bietet das Ingenieurbüro Brüggemann Führungen an. Treffpunkt: Nördlicher Eingang des Querschiffes.
Eine Anmeldung zu den einzelnen Führungen und Rundgängen ist nicht erforderlich.
Beiträge der Stadt Minden
Die Untere Denkmalbehörde der Stadt Minden beteiligt sich bereits seit 1996 am „Tag des offenen Denkmals“, der als deutscher Beitrag zu den 1991 vom Europarat ins Leben gerufenen European Heritage Days gilt. Seit 1999 hat der „Tag des Denkmals“ ein festes Thema, um jährlich neue Impulse und Anregungen für den „Tag des offenen Denkmals“ zu geben.
Unter dem Motto „Kultur in Bewegung – Reisen, Handel und Verkehr“ stand im vergangenen Jahr der Tag des offenen Denkmals. An vier historischen Orten wurde Mindener Geschichte zum Anfassen präsentiert. Im Fokus der Veranstaltung standen der Hauptbahnhof, der Kleinbahnbahnhof Minden-Oberstadt, die historische Schachtschleuse sowie der mittelalterliche Handelsweg durch die Altstadt.
2009 hieß das Thema „Historische Orte des Genusses“. Sechs Baudenkmäler präsentierten sich einem interessierten Publikum.
2008 waren unter dem Motto „Vergangenheit aufgedeckt, Archäologie und Bauforschung“ zwei Baudenkmäler – die „Alte Münze“ und ein Haus an der Simeonstraße – geöffnet.
2007 stand der „Tag des offenen Denkmals“ unter dem Titel: „Orte der Einkehr und des Gebets – Historische Sakralbauten“. In diesem Zusammenhang öffneten elf Kirchen und Kapellen ihre Pforten – darunter Dom, Martinikirche, Simeoniskirche und BÜZ (ehemalige Johanniskirche).
Allgemeine Informationen
Bundesweit werden am Tag des offenen Denkmals mehr als 7500 Bau- und Bodendenkmale für Besucher offen stehen. Koordinatorin der Veranstaltung ist die Deutsche Stiftung Denkmalschutz. Der Tag des offenen Denkmals findet seit 1993 in ganz Deutschland statt und ist eine gemeinsame Aktion der zuständigen Ministerien der Bundesländer, der Kreise, Städte und Gemeinden, von Verbänden und Vereinen, sowie privater Denkmaleigentümer und zahlreicher Bürgerinitiativen. Seit 1996 beteiligt sich auch die Stadt Minden an der bundesweiten Aktion. Ziel ist es, „Geschichte zum Anfassen“ zu bieten. Bisher nahmen jedes Mal mehr als vier Millionen Besucher teil.
Der Tag des offenen Denkmals ist der deutsche Beitrag zu den European Heritage Days unter der Schirmherrschaft des Europarats. Alle 49 Länder haben sich 2010 an den Heritage Days beteiligt, in Deutschland waren es mehr als 2.600 Kommunen. Rund 4,5 Millionen Besucher wurden im vergangenen Jahr bundesweit gezählt.
Die Stadt Minden informiert über den Tag des offenen Denkmals auch auf einer eigenen Seite. Weitere Informationen unter www.minden.de