Minden(mr). 16000 Quadratmeter Verkaufsfläche, ein Baumarkt der Superlative, den möchte die Bauhaus AG, ein ehemaliges deutsches Unternehmen, dass der Bauhausgründer, aus steuerlichen Gründen, in die Schweiz verlegt hat, gern in Minden bauen. Mögliche Standorte Meyerweg/Portastraße oder der Kreuzungspunkt Bundestraße 65/B 482. Dies wurde dem Mitgliedern des Haupt- und Bauauschuß durch den Beigeordneten Klaus-Georg-Erzigkeit im Oktober 2010 erläutert.
Die Standortsuche in Minden
Als bester Standort, wurde damals von Klaus-Georg-Erzigkeit das Gelände in Meißen favorisiert. Er verwies darauf, das der Einzugsbereich neben Minden und Porta Westfalica, dann auch das angrenzende Niedersachsen umfasse.
Einige Ausschußmitglieder beklagten damals, dass man Bauhaus nicht gedrängt habe, auf dem Gelände der ehemaligigen Glashütte Geeresheim werde um dort zu bauen.
Bespitzelung der Mitarbeiter
Das ZDF Magazin Frontal 21 deckt auf: In Braunschweig filmen vierunddreißig Kameras die Mitarbeiter. In einer Braunschweiger Filiale führte der Chef selbst die Kamera. Über dreißig Minuten filmte er einen Mitarbeiter ohne Unterbrechung ohne dass ein Verdacht gegen ihn vorlag, wie ein Detektiv dem ZDF mitteilte. Christa Fink, Vertreterin der Gewerkschaft berichtet von einem wahren Überwachungssystem aus Kameras, Detektiven und auch Mitarbeitern die sich gegenseitig kontrollieren sollen.
Mitarbeiter die versuchen würden Betriebsräte zu gründen würden unter Druck gesetzt, gekauft und bis in den privaten Bereich bespitzelt, so Christa Fink weiter.
Der Arbeitsrechtler Rüdiger Helm hält die Aufnahmen von dem aufgenommen Mitarbeiter nachdem er sie angeschaut hat, für menschenverachtend und für juristisch unzulässig. Man greife permanent in die Persönlichkeitsrechte ein. „Man maßt sich gar einen Besitz am Menschen an“, so Rüdiger Helm weiter.
Manfred Kummetz, Geschäftsführer von Bauhaus, bestreitet auf Anfrage des ZDF die Vorwürfe.
Auch der Bundesdatenschutzbeautragte Peter Schaar zeigt sich besorgt. Es entstünde so etwas wie eine Betriebsjustiz. Es dürfe nicht dazu kommen das eine Art Betriebliche Geheimorganisation entstehe, die dann versteckt ermittele und die Betroffenen in ihrem Sozial- und Privatverhalten ausspioniere, so Peter Schaar in der ZDF-Sendung Frontal 21
In der Tat ist diese Kritik gegen Bauhaus nicht die erste in den Medien. Bereits im Jahr 2009 hat es Bauhaus, in die vom WDR produzierte, ARD Sendung Monitor geschafft. Dort wurde berichtet, dass Mitarbeiter mit unbezahlten Zwangspausen belegt wurden, ohne das diese genommen worden seien. Ferner gab es auch schon in dem Monitorbericht von 2009 Hinweise, dass in einer Filiale des Bauhaus Konzernes Mitarbeiter bespitzelt worden seien.
Bauhaus wird vorgeworfen, das betriebsintern, der Begriff „betriebsratsverseucht“ kursieren solle, der zum Unwort des Jahres 2009 gewählt wurde. Bauhaus betreibt in Deutschland mehr als 120 Baumärkte, hat aber nur in zehn Märkten einen Betriebsrat. Manfred Kummertz, Geschäfsführer der Bauhaus AG, schreibt diesen Umstand dem fairen und menschenfreundlichen Umgang mit den Mitarbeitern zu.
Zumindest gehört, seit Ende 2004, Bauhaus ebenso wie Praktiker nicht mehr dem Branchverband BHB an, aus dem beide Unternehmen ausgetreten sind. Bauhaus gehöre auch keinem Arbeitgeberverand an, und unterliege somit auch keiner Tarifbindung.
Die beiden Detektive belastete diese Situation, dass sie ihre Arbeitskollegen überwachen müssen. „Man fühlt sich wie ein Attentäter, der jemanden das Messer von hinten in den Rücken sticht, so Marco Schubert, einer der Bauhaus Detektive. Beide hatten sich zum Zeitpunkt des Frontal 21-Berichts krank schreiben lassen und wollten nicht mehr nach Bauhaus zurück.