Minden. Ein erster Meilenstein ist am Montag, 5. September, bei der Auftaktveranstaltung zum Projekt „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“ in Minden gesetzt worden. Mehr als 50 interessierte Bürgerinnen und Bürger ließen sich im Ständersaal des Preußen-Museums über das gleichlautende Bundesprogramm, die laufenden Vorbereitungen für den „Lokalen Aktionsplan“ (LAP) und Förderbedingungen informieren. Auch wurden bereits in Frage kommende Projekte vorgestellt und weitere Ideen gesammelt.
Minden erhält aus einem Bundesprogramm des Ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Fördermittel. Das Programm zielt darauf ab, ziviles Engagement, demokratisches Verhalten sowie den Einsatz für Vielfalt und Toleranz im Rahmen zu fördern. Für Projekte in Minden sollen in den Jahren 2011 bis 2013 voraussichtlich 230.000 Euro zur Verfügung stehen. Hierfür ist ein „Lokaler Aktionsplan“ aufzustellen, der voraussichtlich im Dezember vom Rat verabschiedet werden soll. Derzeit wird eine Situations- und Ressourcenanalyse erstellt, die ebenfalls in den LAP einfließen soll.
„Wir müssen uns darauf konzentrieren, wo wir gemeinsam hinwollen“, zitierte Bürgermeister Michael Buhre den Schriftsteller Karl W. Deutsch und nannte damit gleichzeitig ein Ziel für den Lokalen Aktionsplan. Mindens Engagement für Demokratie und Vielfalt werde von vielen Bürgerinnen und Bürger getragen, so Buhre weiter. Die Stadt habe mit zahlreichen Aktionen gegen Rechtsextremismus und Gegendemonstrationen zu Neonazi-Aufmärschen in den Jahren 2006 und 2007 deutlich gemacht, dass sie tolerant und „bunt“ ist. 2008 wurde ein Bündnis für Demokratie und Vielfalt gegründet. Seit dem 15. Juni 2011 gibt es den Verein „Minden – Für Demokratie und Vielfalt e. V „.
Über die Förderbedingungen für das Bundesprogramm informierten Karl-Heinz Ochs (externe Koordinierungsstelle) und Karsten Martin-Borrego (interne Koordinierungsstelle bei der Stadt Minden zusammen mit Sabrina Bornemann). Geld für erste Projekte soll noch in diesem Jahr fließen. Maximal 20.000 Euro können für ein einzelnes Projekt beantragt werden. Über die Vergabe der Fördermittel für Minden entscheidet der Begleitausschuss, ein Gremium aus engagierten Bürgerinnen und Bürgern sowie Vertretern aus Politik und Verwaltung.
Erste in Frage kommende Projekte wie der „Interkulturelle Garten“ in Bärenkämpen, ein Sprachen-Projekt für Babys und Kleinkinder der Elterninitiative Bollerwagen, ein Musik-Projekt der Jugendeinrichtung „Juxbude“ sowie ein Projekt zu präventiver Erinnerung des Mindener Geschichtsvereins wurden von den Akteuren vorgestellt. In einer abschließenden Ideenbörse kamen weitere Vorschläge aus dem Publikum.
Mit dem Lokalen Aktionsplan können Projekte von Vereinen und Initiativen gefördert werden, die sich nachhaltig gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus, Extremismus und Demokratiefeindlichkeit einsetzen. Beraten werden Interessierte von der externen Koordinierungsstelle www.lap-minden.de