Kreis-Minden-Lübbecke. Wie erreicht man Kinder und Jugendliche, wenn sie im Internet Persönlichkeitsrechte missachten, Urheberrechte verletzen und sexuelle Belästigungen stattfinden? Das Schlüsselwort in der heutigen Zeit heißt: Peer-Education – Jugendliche schulen Jugendliche.
Zum ersten Mal veranstaltet das seit 2009 bestehende Netzwerk der Cyber-Cops im Kreis Minden-Lübbecke am 20. Oktober dazu ein Fachforum, in dem Experten aus Berlin, Hamburg, Schleswig-Holstein, Hannover sowie Vertreter der Universität Duisburg-Essen und dem heimischen Kreis Peer-to-Peer Medienprojekte vorstellen. Mit einem Theaterstück, einem Film sowie mit Vorträgen, Workshops und Gesprächsrunden geht es abwechslungsreif und informativ ab 9.30 im Kreishaus an der Portastraße in Minden um die vielfältigen Möglichkeiten der Vermittlung von Medienkompetenz.
Bereits ausgebildete Schüler der verschiedensten Schulen im Mühlenkreises stellen ihre Präventionsarbeit vor. Die Begrüßung der Teilnehmer erfolgt durch Landrat Dr. Ralf Niermann und Polizeidirektor Detlef Stüven. Der Präventionstag, er endet gegen 16.30 Uhr, bietet die Möglichkeit zu sehen, wie konkrete Projekte aussehen, um als Jugendlicher Verantwortung für Jüngere zu übernehmen. Er zeigt anschaulich, warum sich ein solches Engagement lohnt.
Wie schnell Kinder und Jugendliche im World Wide Web zu Opfern, aber auch zu Täter werden, weiß die Polizei trotz eines Dunkelfeldes nur allzu genau. Man fällt auf Betrüger herein, stellt ungefragt zum Teil verletzende Bilder von Mitschülern in soziale Netzwerke ein und begeht Mobbing. Eltern und Lehrer dringen nach den Erfahrungen von Kriminalhauptkommissarin Birgit Thinnes vom Kommissariat Vorbeugung der Kreispolizei nur bedingt in die Welt der Schülerinnen und Schüler ein, wenn es um die Vermittlung von Risiken und Informationen über den sicheren Umgang mit dem Internet geht. Daher hat sich gerade hier Peer-Education als Präventionsansatz bewährt.
Das Fachforum richtet sich vor allem an Institutionen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, wie Schule, Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen, Kirchen und Sportvereine. Aber auch Jugendliche selbst sowie deren Eltern sind herzlich eingeladen.
Die Teilnahme ist kostenlos. Es wird um Anmeldung bis zum 13. Oktober unter cyber-cops@medienwerkstatt.org gebeten.