Flächenreduzierung beim Hafen-Projekt „durchweg positiv zu sehen“

Für den geplanten neuen Containerhafen am Mittellandkanal wird weniger Fläche als geplant benötigt. Das hat der Geschäftsführer der RegioPort GmbH, Joachim Schmidt, in einer öffentlichen Informationsveranstaltung zu dem Projekt Ende September angekündigt.

Durch die Konkretisierung und Optimierung von Betriebsabläufen sowie die veränderten Potenziale für den Planungshorizont bis zum Jahr 2025 hat sich ergeben, dass die Gesamtfläche, die für den Hafenbau benötigt wird, um rund ein Drittel reduziert werden kann.

„Das ist durchweg positiv zu sehen, weil sich hiermit der Eingriff in das Überschwemmungsgebiet der Bückeburger Aue verringert, weil sich damit der Abstand zum benachbarten Stadtgebiet Bückeburgs und zum Vogelschutzgebiet Schaumburger Wald vergrößert und weil insgesamt weniger Fläche versiegelt wird“, macht Bürgermeister Michael Buhre deutlich, der auch Vorsitzender des Planungsverbandes RegioPort Weser ist. Er reagiert damit auf eine Äußerung von Mitgliedern der Bürgerinitiative Containerhafen (BiCon) aus Bückeburg-Cammer, die in Zusammenhang mit der Flächenreduzierung einen Verzicht auf das Projekt gefordert hatte.  

Der RegioPort sei eine große Chance für die gesamte Region, so Buhre. Auf den Bau des neuen Containerhafens könne nicht verzichtet werden, zumindest nicht, wenn Minden weiter ein erfolgreicher Containerumschlagsplatz sein will. Ohne die Erweiterung des Hafens direkt am Mittellandkanal können die zukünftig immmer mehr gebauten Großgütermotorschiffe (GMS), die eine Länge von 110 Metern haben, Minden aufgrund der zu kleinen Schleusen gar nicht erreichen. 

Die Trimodalität, also die Anbindung an Wasserstraße, Bahn und Straße, ist und bleibt gewährleistet. Sowohl am jetzigen Hafen-Standort, der weiter betrieben wird, als auch am neuen Hafen werde es einen Bahnanschluss geben. „Genau das hebt Minden von anderen Hafen-Standorten heraus“, fasst Bürgermeister Michael Buhre zusammen. Die Projekt-Kritiker hatten der Trimodalität „Fehlanzeige“ bescheinigt. Der Anschluss an die Bahn am Standort Päpinghausen ist im zweiten Teil des 1. Bauabschnitts vorgesehen.   

Der RegioPort Weser soll „grenzübergreifend“ in Minden-Päpinghausen und auf dem Gebiet der Stadt Bückeburg in Berenbusch entstehen. Für die vorbereitenden Planungen ist im Frühjahr 2009 ein Planungsverband gegründet worden, dem die Kreise Minden-Lübbecke und Schaumburg sowie die Städte Minden und Bückeburg angehören. „Die Städte Minden und Bückeburg haben mit der Gründung die verbindliche Bauleitplanung an den Planungsverband übertragen“, so Verbandsvorsteher Buhre. Ziel sei es, das Projekt auch zu realisieren und nicht nur „zu planen“.

Das Projekt soll mit Mitteln aus dem Förderprogramm „Kombinierter Verkehr“ des Bundes gefördert werden. Der Förderantrag ist gestellt. Die Gesamtkosten des Projekts bei einem Maximalausbau fallen laut der neuen Berechnung ebenfalls deutlich geringer aus: Sie belaufen sich nach derzeitigem Stand auf unter 100 Millionen Euro, ursprünglich wurden dafür 136,8 Millionen Euro einkalkuliert.

Das Investitionsvolumen für den ersten Bauabschnitt, der die wasser- und bahnseitige Erschließung beinhaltet, liegt bei 65,2 Millionen Euro. Der Eigenanteil der „RegioPort Minden GmbH“ beträgt dabei lediglich noch 10,5 Millionen Euro: „Das bedeutet eine Reduktion des Eigenanteils um rund 1,5 Millionen Euro zum Stand von Mai letzten Jahres“, erklärte Joachim Schmidt. 

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