Minden. Die spannende Frage, ob der Bundeswehrstandort Minden erhalten bleibt, war am Mittwoch gegen 10 Uhr beantwortet. Zu diesem Zeitpunkt erhielt der Führungsstab des Pionierregiments 100 die Nachricht, dass Minden nicht von einer Schließung betroffen ist, aber „Federn lassen muss“: Von den derzeit mehr als 800 Dienstposten in der Herzog-von-Braunschweig-Kaserne werden mittelfristig 100 wegfallen. Das gab am Nachmittag Oberstleutnant Reinhard Großkopf bei einer Pressekonferenz im Rathaus bekannt.
„Ich freue mich sehr, dass die Bundeswehr am Standort Minden bleibt. Wir hätten bei einer Schließung gute Freunde verloren“, sagte Bürgermeister Michael Buhre. Es habe in den vergangenen 52 Jahren immer enge Verbindungen zwischen Bundeswehr und Stadt gegeben. „Die Bundeswehr gehört zu Minden und sie ist natürlich auch ein Wirtschaftsfaktor“, betonte Buhre. Die Stadt unterhält seit 18 Jahren eine offizielle Patenschaft zum Pionierregiment 100.
„Mit Erleichterung und großer Freude haben unsere Soldaten die Entscheidung aufgenommen, dass die meisten der Mindener Pioniere auch zukünftig in enger Verbundenheit mit der Region und den Menschen ihren Dienst versehen werden“, heißt es in der Pressemitteilung des Pionierregiments 100. Oberstleutnant Großkopf betonte, dass es vor dem heutigen Tag der Bekanntgabe zur künftigen Stationierung keinerlei Informationen gegeben habe. Die Entscheidung des Bundesverteidigungsministeriums gebe nun Planungssicherheit und „genügend Zeit sozialverträgliche und einvernehmliche Lösungen zu finden“.
Die Bundeswehrreform soll bis 2017 abgeschlossen sein. Für Minden bedeutet dieses, dass der Stab und die Stabskompanie des Pionierregiments 100 aufgelöst werden. Das schwere Pionierbataillon 130 wird am Standort Minden umgegliedert. Die Sanitätsstaffel bleibt erhalten. Gleiches gilt für das Panzerpionierbataillon 1 am Standort Holzminden. Vorbehaltlich der noch ausstehenden Feinplanung sei damit zu rechnen, dass künftig am Standort Minden 730 Soldaten und zivile Mitarbeiter/innen ihren Dienst verrichten werden, so Großkopf