Vertrag sichert Mindens Beitrag für die Nordwestdeutsche Philharmonie

Minden(mr/sm). „Ich freue mich, dass wir diesen Vertrag heute unterschreiben können und hoffe, dass das Mindener Beispiel Schule macht“, sagte Bürgermeister Michael Buhre am vergangenen Dienstag kurz vor der Unterzeichnung einer Vereinbarung mit der Gesellschaft zur Förderung der Nordwestdeutschen Philharmonie (NWD) in Minden e.V. Die Gesellschaft übernimmt in den kommenden drei Jahren rund ein Drittel des Beitrages, den Minden jährlich an den Trägerverein des Orchesters zahlt. Buhre äußerte im Rahmen eines Pressegespräches im Rathaus auch den Wunsch, dass bis Ende 2013 eine tragfähige Lösung zur gesamten Finanzierung des Orchesters gefunden wird, die dauerhaft das Bestehen der NWD sichert.

 

Foto von der Vertragsunterzeichnung (von links): Wolfgang Hohorst, Vorsitzender der Gesellschaft zur Förderung der NWD in Minden, Bürgermeister Michael Buhre und Dr. Joachim Meynert, Beigeordneter für Bildung, Kultur, Sport und Freizeit.


Die Beiträge Mindens zur Finanzierung des Orchesters, das von mehreren Städten und Kreisen in OWL getragen wird, sind mit der Unterstützung der Fördergesellschaft nun für die Jahre 2012, 2013 und 2014 gesichert. Die Lösung beinhaltet auch, dass der Kreis Minden-Lübbecke seinen Anteil von rund 12.000 auf 28.500 Euro aufstockt, womit die Stadt Minden, die sich nach wie vor im Nothaushaltsrecht befindet, noch einen Betrag von rund 81.000 Euro pro Jahr zu entrichten hat.

„Die Nordwestdeutsche Philharmonie gehört zu den Spitzenorchestern in der Bundesrepublik Deutschland“, hob Wolfgang Hohorst, 1. Vorsitzender der Gesellschaft zur Förderung der NWD in Minden e.V., hervor. Mindens angekündigter Austritt hätte eine Schlüsselwirkung gehabt. Deshalb sei es für die Fördergesellschaft ein sehr wichtiges Motiv gewesen, hier eine Vorbildfunktion zu übernehmen, so Hohorst weiter. Die Geschäftsführererin der Gesellschaft, Dr. Jutta Hering-Winckler, verwies in dem Zusammenhang auf die Vielfältigkeit der Musiklandschaft in der Region sowie die Rolle des Orchesters als Kulturbotschafter und Arbeitgeber.

Einige Kommunen in Ostwestfalen-Lippe, darunter die Stadt Bad Salzuflen, hatten aufgrund ihrer schwierigen Haushaltslage den Austritt aus dem Trägerverein beschlossen. Auch in Minden stand die Kündigung des Vertrags mit der NWD als Maßnahme zum Ende des Jahres 2010 im Haushaltsicherungskonzept. Daraufhin hatten Freunde des Orchesters die Fördergesellschaft gegründet und angekündigt, den Beitrag für das 2012 in Höhe von 146.000 Euro komplett zu übernehmen, um Zeit für eine andere Lösung zu gewinnen.

Im Zuge der darauf folgenden Gespräche mit dem Kreis als Kommunalaufsicht sei „eine alte Idee“, die Last auf mehreren Schultern zu verteilen, wieder aufgegriffen worden, so Bürgermeister Buhre. Ein Ergebnis der Verhandlungen war auch, dass die 81.000 Euro, die die Stadt jährlich an den Trägerverein zahlt, nicht auf die freiwilligen Leistungen angerechnet werden. Kultur sei auch eine öffentliche Aufgabe. Bestehende Strukturen müssten hier unbedingt – auch im Blick weiche Standortfaktoren – erhalten werden, betonte der Bürgermeister abschließend.

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