Bielefeld/OWL(mr) Das Aktionsbündnis „Bielefeld steigt aus“ fordert die rot-grüne Landesregierung auf, geplante MOX – Atomtransporte durch NRW zu verhindern. Im Januar 2012 hatte das Bundesland Bremen Brennelement-Transporte über seine Häfen verboten, was eine Absage eines Transportes zum AKW Grohnde und den Antrag für eine Route quer durch NRW nach sich zog.
Der Atomspediteur „Nuclear Cargo + Service GmbH“ will im Auftrag des
AKW-Betreibers E.ON vermutlich im März 16 plutoniumhaltige Mischoxid (MOX)-Brennelemente über Bielefelder Gebiet zum AKW Grohnde in Niedersachsen liefern. Wenn der Transport stattfinden sollte, startet er mit drei LKW im britischen Atomkomplex Sellafield und soll vermutlich über einen belgischen Hafen und weiter über Autobahnen in NRW erfolgen.
MOX-Brennelemente sind bei der Herstellung, dem Transport und dem Einsatz in Atomkraftwerken deutlich gefährlicher als Brennelemente die nur Uran enthalten.
Auch ihre Herstellung aus alten Brennelementen erzeugt große Mengen strahlenden Mülls und macht atomwaffenfähiges Plutonium verfügbar. Deshalb fordert das Bündnis von der Bundesregierung den kompletten Ausstieg aus der MOX-Nutzung.
Der LKW-Transport der Mischoxid-Brennelemente ist hochgefährlich:
„Sollte das enthaltene Plutonium bei einem Unfall frei werden, kann schon ein
Millionstel Gramm eingeatmet Krebs auslösen. Der geplante Transport enthält
mehrere hundert Kilogramm“, kritisiert Angelika Claußen, die in der
atomkritischen Vereinigung von Ärzten und Ärztinnen IPPNW mitarbeitet.
Die Besitzer des Atomkraftwerks Grohnde – E.ON und Stadtwerke Bielefeld –
fordert das Aktionsbündnis auf, die gefährlichen Plutonium-Transporte abzusagen
und aus der Kernenergienutzung generell auszusteigen.