Leer/Minden: „Zahlt ECE ohne Grund an die Werbegemeinschaft?“

Leer/Minden(mr). Die Städte Leer und Minden haben eines gemeinsam. In beiden Städten möchte der Hamburger Projektentwickler ECE Projektmanagement GmbH, mit Hilfe der Mehrheit des Stadtrates ein Einkaufcenter errichten.

In Leer hat man mit einem „Bürgerbeteiligungsverfahren“ das in Minden vorgesehen ist, bereits begonnen, dass ebenfalls wie in Minden sehr umstritten ist. Viele Einwohner aus Leer werfen dieser „Planungswerkstatt Innenstadt“ vor zu einer Werbeveranstaltung für ECE zu mutieren.

„Zahlt ECE ohne Grund an die Werbegemeinschaft?“ fragt sich die Bürgerinitiative „Leer braucht Leer“.  Grund für die Frage ist eine Zahlung von 8380 Euro an die Werbegemeinschaft in Leer, die von der der ECE Projektmanagement GmbH in Hamburg stammen soll, wie Johannes Poppen, Vorsitzender der Werbegemeinschaft Leer bereits  gegenüber der „Ostfriesenzeitung“ eingeräumt hat. Diese hatte versehentlich in einem Bericht von 25.05.2012, 8830 Euro als Betrag genannt. Die ECE habe der WGL (Werbegemeinschaft Leer) das Geld für „Aktionen und Events“ gezahlt. Die Bürgerinitiative „Leer braucht Leer“ und Gerd Koch, Fraktionsvorsitzender der Wählergemeinschaft AGW Leer halten es allerdings für möglich, dass die Werbegemeinschaft das Geld für eine 7-teilige „Pro-ECE“ Kampagne in der „Ostfriesen-Zeitung“ ,  von der ECE-Projektmanagement erhalten haben könne und auch dafür verwendet habe.  Diese Anzeigenreihe sei  vor der Kommunalwahl 2011 ohne erkennbaren Auftraggeber unter dem Titel „Wohin steuert Leer“ in der „Ostfriesen Zeitung“ geschaltet worden.

„1.000,– € zzgl. Mehrwertsteuer ergeben 1.190,– €. Multipliziert man wiederum diese Zahl mit 7, dann … Richtig. Es sind exakt 8.330,– €.,“ so Gerd Koch von der AGW Leer und dies seien exakt die Kosten für eine 7-teilige Anzeigenkampagne, in der  „Ostfriesen Zeitung“, wie sie vor der Wahl geschaltet worden sei.

Die Bürgerintitiative „Leer braucht Leer“ fragt sich unterdessen ob es vielleicht weitere bis jetzt noch unbekannte Überweisungen aus Hamburg  gegeben haben könne und ob die „ECE“ auch in Städten, in denen keine Centerentwicklung anstehe Geld für „Aktionen und Events“ bereitstelle.

One Reply to “Leer/Minden: „Zahlt ECE ohne Grund an die Werbegemeinschaft?“”

  1. Hans-Juergen Lamberty
    25. April
    Stadt-Leer-SPD mit Professor Lademann als verzweifelte Argumente-Retter für ein überdimensioniertes ECE-Center in Leer!
    von Hans-Juergen Lamberty, Sonntag, 4. September 2011 um 08:55 ·

    Wenn den ECE-Befürwortern in Leer die Argumente ausgehen, dann muß Honorar-Proffessor Lademann herhalten, der immer noch durch Leeraner SPD-Ratsmitglieder (z.B. Frau Stammwitz im April 2012) zitiert wird. Deshalb kann ein wenig Info über diesen „Fachmann“ ja nicht schaden.

    Immer wieder wird von einzelnen SPD-Ratsmitgliedern in Leer, aber auch in der Samstag-Ausgabe der OZ (Ostfriesen-Zeitung) vom 03. 09. 2011 in der Spalte „Bürger-Ideen zur Innenstadt“, auf der ganzen Wahlkampf-Werbeseite der SPD, dieser Professor bemüht, mit einem Hinweis auf die Süddeutsche Zeitung vom 24. August 2011, wo über Lademanns Arbeit berichtet wurde.

    Um ein „ECE-Klotz“ in Leer zu rechtfertigen, da es offensichtlich an anderen seriösen Fachleuten mangelt, beruft sich die SPD nun auf diesen Lademann.

    Damit sich der Bürger/Leser ein realistisches Bild machen kann, ein paar Informationen über Honorar-Professor Lademann:

    Auch Joschka Fischer, der frühere Grüne Außenminister ( mit Gymnasium ohne Abschluss und abgebrochener Lehre als Fotograf) war Gast-Honorar-„Professor“ für internationale Wirtschaftspolitik an der Woodrow Wilson School, ein Teil der Princeton University in New Jersey, USA. So eine Honorar-Professur hat doch mitunter einen sehr begrenzten wissenschaftlichen Stellenwert, wie man an diesem Beispiel sehen kann.

    Die absatzwirtschaftliche Wirkungsanalyse über innerstädtische Einkaufszentren von „Honorar“-Prof. Lademann kenne ich bereits ausführlich. Sie ist Anfang Juli 2011 bei GHS (Göttinger handelswissenschaftliche Schriften), ein Portal des Bundesland Niedersachsen für bürgerschaftliches Engagement, Ehrenamt und Selbsthilfe veröffentlicht worden. Nicht gerade eine erste Adresse zum publizieren einer Facharbeit. Wer sich auskennt weiß, dass noch lange nicht jede Publikation in den entsprechenden, seriösen, wichtigen Fachzeitschriften veröffentlicht wird (Standards müssen eingehalten werden), da ist es schon bedeutend einfacher beim landeseigenen Portal GHS unterzuschlüpfen. Andererseit allerdings ein Armutszeugnis, da die Qualität der Arbeit Lademanns offensichtlich nicht ausgereicht hat, in einer wichtigen seriösen, bedeutenden Fachzeitschrift publiziert zu werden.

    Unbedingt sollte man wissen, das Prof. Lademann, der lediglich eine Honorar-Professur über die Uni-Göttingen betreibt (er ist dort nicht angestellt), von dem Beratungsunternehmen Lademann & Partner aus Hamburg, ebenso wie CIMA und andere, enge Geschäftskontakte mit ECE pflegt. Für viele ECE-Planungen in Deutschland hat Lademann & Partner Auftragsarbeiten (Studien, Gutachten, Wikungsanalysen) für ECE erledigt. Soviel zur Neutralität von Prof. Lademann.

    Man kann davon ausgehen, dass die von Lademann veröffentlichte Wirkungsanalyse, eine im Sinne von ECE unterstützte Arbeit ist. Denn wenn man die Arbeit so liest, fällt dem Kundigen gleich auf, wie für ECE vieles passend klingt. Ich kenne so etwas sehr gut aus meiner langjährigen internationalen Vertriebs-und Marketing-Tätigkeit im Bereich der Herz-Chirurgie. Da sind mir diverse nationale und internationale „sogenannte Auftrags-Studien“ von Medizin-Professoren oder Privat-Dozenten aufgefallen oder zur Kenntnis gelangt, die Medizintechnik-Unternehmen nahestanden.

    Diese Analyse habe ich lange und ausgiebig mit Frau Walther („Center Fachfrau“), die gerade über diesen ganzen Themenkomplex ihre Doktor-Arbeit schreibt, von der Hamburger HafenCityUniversität diskutiert.

    Wenn man nun diese Lademann-Arbeit auf den wissenschaftlichen Prüfstand stellt, so wie die unabhängige Frau Walther von der HH-HCU es gemacht hat, kommt man zu diversen Ungereimtheiten, z. T. unsauberer Recherche, z.T. nicht wissenschaftlich saubere Vorgehensweise bei der Erhebung der Daten und daraus resultierender falscher Annahmen. So konnte Frau Walther viele Aussagen widerlegen. Z. B. der ganze Themenblock, sinkende oder steigende Mieten in Center-Städten, der so überhaupt nicht aufrecht erhalten werden kann.

    Die Einzelhandelszentralität konnte per Saldo (d.h. ohne EKZ) durch Centeransiedlung nicht gesteigert werden, wie Lademann behauptet, usw., usw..

    Wer Lademann zur Begründung des eigenen Unvermögens heranzieht, muss schon argumentativ sehr in Not sein.

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