Bielefeld(mr). Eine internationale Konferenz am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld beschäftigt sich vom 25. bis 27. Juni mit den Einflüssen der Lebensumwelt auf die Gesundheit sozialer Gruppen. In Deutschland und in anderen europäischen Ländern werden gesundheitliche Unterschiede zwischen sozialen Gruppen immer größer.
Individuelle Risikofaktoren wie etwa Arbeitslosigkeit spielen dabei eine Rolle, aber auch Aspekte aus der Lebensumwelt haben Einfluss: Wer wenig verdient, wohnt vielleicht in einer Gegend mit viel Verkehr – und entsprechend hoher Lärm- und Feinstaubbelastung. Soziale Benachteiligung: Unter diesen Begriff fallen Aspekte wie ein niedriges Einkommen, eine geringe Bildung und ebenso gering qualifizierte Arbeit – aber auch eine beengte Wohnsituation, eine schlechte Wohnlage oder fehlende soziale Unterstützung.
Und diese Faktoren aus der Lebensumwelt haben Einfluss auf die Gesundheit der Menschen, die ihnen ausgesetzt sind. Professor Dr. Oliver Razum, Gesundheitswissenschaftler der Universität Bielefeld und einer der Leiter der Tagung, sagt: „Es macht einen Unterschied, ob jemand auf dem Land, in einem Eigenheim am Stadtrand, an einer dicht befahrenen Innenstadtstraße oder in der Einflugschneise eines Flughafens wohnt. Oder ob er gar auf der Straße lebt.“
Neben den räumlichen spielen auch zeitliche Aspekte eine Rolle: Wer ungünstigen Bedingungen für längere Zeit oder mehrfach im Leben ausgesetzt ist, hat eine schlechtere Gesundheit.