Minden-Lübbecke: Serientäter hat hundert Einbrüche auf dem Konto

Kreis Minden-Lübbecke, Uchte (ots) – Der Polizei in Minden ist es gelungen eine seit Monaten anhaltende Einbruchsserie aufzuklären. Die eigens dafür eingerichtete Ermittlungskommission (EK) „Bruch“ wirft einem 36-jährigen Einzeltäter sowie zwei unabhängig voneinander agierenden Tätergruppen insgesamt 140 Einbrüche in Firmen, Geschäfte, Büros und Wohnungen in Minden vor. Allein 100 Einbrüche sollen dabei auf das Konto des 36-Jährigen gehen. Dies gab die Behördenleitung am Mittwoch bekannt.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bielefeld sitzt der Mann in Untersuchungshaft. Auch ein 19-Jähriger sowie zwei 39 und 47 Jahre alte Männer befinden sich hinter Gittern. Die Verdächtigen hatten es vor allem auf Bargeld, Schmuck, Handys und Laptops abgesehen. Der Schaden beläuft sich auf über 150.000 Euro. Mit ihrer Beute finanzierten sie neben ihrem Lebensunterhalt vor allem ihren Drogenkonsum.

Als Ende 2011 den Ermittlern ein Anstieg der Einbruchszahlen im Stadtgebiet auffiel und sich dieser Trend fortsetzte, wurde die vierköpfige EK „Bruch“ unter Leitung von Kriminalhauptkommissar Thomas Krone ins Leben gerufen. Um Zusammenhänge zu erkennen, werteten die Beamten zunächst alle bis dahin angezeigten Fälle einschließlich der Spurenlage aus. Gleichzeitig erhöhte die Polizei ihre Zahl der Streifen. Dabei gerieten mehrere Personen ins Visier der Fahnder, darunter auch ein 25-jähriger Mindener. Als sich bei der Durchsuchung seiner Wohnung Beweismittel fanden, nannte er den Kriminalbeamten seine beiden 18 und 19 Jahre alten Mittäter. Weitere Ermittlungen ergaben, dass zu dieser Gruppe letztlich 13 Verdächtige, darunter zwei Frauen, im Alter von 17 bis 36 Jahren gehörten. Ihnen werden mindestens 25 Einbrüche, Betrugs- und Verkehrsdelikte vorgeworfen, wobei die Einbrüche überwiegend tagsüber begangen und immer wieder ältere Menschen als Opfer ausgesucht wurden.

Bei einem Wohnhauseinbruch in Uchte (Kreis Nienburg) machte die Bande im März ihren größten Fang. Ihnen fiel Schmuck im Wert von 30.000 Euro in die Hände. Der als mutmaßlicher Haupttäter der Gruppe eingestufte 19-Jährige konnte auf frischer Tat bei einem versuchten Wohnungseinbruch im Eggeweg in Minden Ende Juni festgenommen werden. Seitdem sitzt er in U-Haft.

Bei den weiteren Ermittlungen kam heraus, dass es die Beamten der EK „Bruch“ noch mit einer fünfköpfigen Bande im Alter von 37 bis 47 Jahren zu tun hatte. Unabhängig von der anderen Gruppe agierten auch sie in wechselnder Besetzung bei ihren Beutezügen. Ihnen werden mindestens 11 Einbrüche zur Last gelegt. Zwei 39-und 47-jährige Männer befinden sich ebenfalls in einer Gefängniszelle.

Auch zur Überraschung von Krone und seinen Kollegen kristallisierte sich jedoch als Hauptverantwortlicher für die Vielzahl der Einbrüche ein 36-jähriger Mindener heraus. Eine nach einem Einbruch in einen Supermarkt im Februar gesicherte Fußspur im Schnee sollte sich letztlich als heiße Spur erweisen. Als der drogenabhängige Mann glaubte, die Polizei sei ihm bereits auf den Fersen, begab er sich in eine mehrwöchige Therapie. Danach setzte er seine Einbruchsserie fort. Als er bei einem Geschäftseinbruch über 10.000 Euro Bargeld erbeutete, unterbrach er erneut seine nächtlichen Aktivitäten. Den Muttertag nutzte er zu einem Einbruch in ein Blumengeschäft, um die gefüllte Kasse zu plündern. Wieder machte er mit dem größeren Geldbetrag eine Pause.

Schließlich klickten am 31. Mai die Handschellen für den Serieneinbrecher. Als der Bewohner eines Wohnheimes in der Nacht durch Geräusche wach wurde, alarmierte er die Polizei. Noch mit der Beute im Rucksack nahmen die Beamten den 36-Jährigen fest. Neben seiner Beute im Gesamtwert von zirka 100.000 Euro richtete er auch Schäden von mehreren zehntausend Euro an.

Während die Ermittler bis zum Abend mit ihm eine Ausfahrt durchs Stadtgebiet machten gestand er allein 45 Einbrüche.

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