Porta Westfalica (mr/kpb). Tödliche Verletzungen erlitt ein 35-jähriger polnischer Bauarbeiter bei einem Arbeitsunfall am ehemaligen traditionsreichen Kaiserhof in Porta Westfalica (Kreis Minden-Lübbecke) am Donnerstag. Der Mann stürzte am Nachmittag bei Sanierungsarbeiten in dem Anfang Dezember ausgebrannten Hotel an der Portastraße zirka acht Meter in die Tiefe. Er wurde zunächst ins Johannes-Wesling-Klinikum gebracht. Dort erlag er wenig später seinen schweren Verletzungen. Er hinterlässt Frau und Kind.
Nach ersten Ermittlungen der Polizei war der für ein Unternehmen aus Marsberg tätige Mann gemeinsam mit seinen Arbeitskollegen damit beschäftigt, mit einer Kettensäge Dach- und Fußbodenbalken aus dem zweiten Obergeschoss zu entfernen. Um kurz nach 17 Uhr hörten die Arbeiter plötzlich einen dumpfen Knall und sahen eine Staubwolke aufsteigen. Anschließend entdeckten sie ihren schwer verletzten Kollegen auf dem Fußboden des ersten Obergeschosses. Der umgehend alarmierte Notarzt kümmerte sich um den Mann und veranlasste dessen Transport ins Klinikum.
Wie es zu dem Unglücksfall kommen konnte, steht noch nicht eindeutig fest. Möglicherweise hat der 35-Jährige einen Balken mit seiner Säge durchtrennt, der als Träger der Fußbodenbretter diente, auf denen er stand. Noch am Abend beschlagnahmte die Polizei die Arbeitsstelle. Die weiteren Ermittlungen werden die Beamten gemeinsam mit den Mitarbeiter des Amtes für Arbeitsschutz durchführen.
Der ehemalige Kaiserhof war am 7. Dezember durch ein Feuer fast vollständig vernichtet worden. Zu dieser Zeit stand das über 100 Jahre alte Gebäude bereits seit längerem leer. Bei dem Brand wurde niemand verletzt. Mehrere Pferde aus einer benachbarten Reitanlage konnte die Feuerwehr noch in der Nacht in Sicherheit bringen. Die Polizei konnte damals eine vorsätzliche Brandlegung ausschließen. Ein Sachverständiger hielt eine technische Ursache für das Feuer für wahrscheinlich. Vor einigen Wochen wurde wieder mit den Sanierungs- und Aufbauarbeiten begonnen.