Minden (mr/kpb). Erneut hat der seit zwei Wochen in Minden aktive Raubradler zwei ältere Damen attackiert. Innerhalb weniger Minuten schlug er am Donnerstagmittag in der Goebenstraße und der Weserstraße zu.
Um kurz nach 12 Uhr war eine 75-jährige Frau auf dem Gehweg der Goebenstraße unterwegs. Als sie sich zwischen den Einmündungen Fischerglacis und Rosenthalstraße befand, fuhr der mit einem hellgrauen Jogginganzug bekleidete Unbekannte mit seinem Fahrrad an der Seniorin vorbei und griff nach deren über die Schulter getragene Handtasche. Dabei geriet das Opfer ins Stolpern, konnte jedoch einen Sturz vermeiden. Der Räuber, welcher in die Straße Am Bahnhof Minden abbog und dann verschwand, dürfte an seiner Beute allerdings keinen Gefallen gehabt haben, da sich keinerlei Wertsachen in der Tasche befanden. Die hatte die Rentnerin vorsichtshalber am Körper getragen.
Kurz danach fand der Unbekannte sein nächstes Opfer in der Weserstraße. Als eine 79-Jährige gerade ihr Haus betreten wollte, näherte sich ihr von hinten unbemerkt der Radler. Wiederum versuchte er im Vorbeifahren die über die Schulter getragene Handtasche zu entreißen. Da die 79-Jährige jedoch den Trageriemen zusätzlich um den Arm gewickelt hatte, stürzte sie zu Boden und schlug mit dem Kopf auf. Der Unbekannte flüchtete ohne Beute durch die Wohnsiedlung in Richtung Hermannstraße. Ein Rettungswagen brachte die Seniorin anschließend ins Klinikum.
Wie bereits berichtet hatte der Gesuchte schon am Wochenende, 25. und 26 August, sowie am Montag dieser Woche jeweils im Vorbeifahren drei älteren Frauen die Handtaschen geraubt.
Nach Angaben der Opfer dürfte der Gesuchte zwischen 20 und 30 Jahre alt und zirka 1,80 bis 1,85 Meter groß sein. Er hat eine schlanke Figur sowie ein schmales Gesicht. Die Ermittler erhoffen sich zusätzliche Hinweise zu seiner Beschreibung durch Zeugenhinweise, denen der Unbekannte vor oder nach der Tat als „normaler“ Radfahrer aufgefallen ist. Anrufe werden erbeten unter 0571-88660.
Weiterhin empfehlen die Experten des Kommissariates Vorbeugung den Frauen, wenn möglich auf die Mitnahme einer Handtasche ganz zu verzichten. Sei dies nicht möglich, sollte die Tasche nicht über die Schulter, sondern diagonal über den Oberkörper getragen werden. Außerdem sollten Geld, Schlüssel und Ausweisdokumente in den Innentaschen der Kleidung verstaut sein. Von einer aktiven Gegenwehr raten die Beamten unbedingt ab, da ein möglicher Sturz gerade für ältere Menschen schwerwiegende Gesundheitsschäden nach sich ziehen könnte.