Porta Westfalica(mr). Das von der Barbara Erzbergbau GmbH in Kooperation mit dem Energieversorger E.ON angedachte Pumpspeicherkraftwerk „unter Tage“ in der Nammer Grube „Wohlverwahrt“ kann auf Fördermittel hoffen. Das geht aus Antworten hervor, die der heimische FDP-Landtagsabgeordnete Kai Abruszat (Porta Westfalica) von der Landesregierung in Düsseldorf und der Bundesregierung in Berlin erhalten hat.
„NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) hat sich für die Landesregierung aufgeschlossen gezeigt, neue technische Konzepte zur Energiespeicherung zu fördern. Das ist eine gute Nachricht für das Projekt in Porta Westfalica“, begrüßt Abruszat die grundsätzlich positive Haltung des Landes NRW, eine Machbarkeitsstudie zu unterstützen. Eine konkrete Förderzusage setze einen prüffähigen Projektantrag voraus. Dieser befinde sich derzeit beim zuständigen Projektträger in Jülich und werde dort verhandelt.
Die Landesregierung sei auch grundsätzlich zu einer Kofinanzierung der
Machbarkeitsstudie durch eigene Landesmittel bereit, berichtet Abruszat weiter. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie stehe dem Vorhaben der Barbara Erzbergbau GmbH ebenfalls positiv gegenüber.
Der zuständige Parlamentarische Staatssekretär Ernst Burgbacher (FDP) habe das Engagement der Wirtschaft zur Weiterentwicklung von Energiespeichern besonders gelobt, da bei den meisten Speichertechnologien wie auch beim Projekt in Porta Westfalica noch ein erheblicher Forschungsbedarf bestehe. „Seit dem Beginn des Energieforschungsprogramms 2011 sind mehr als 900 neue Forschungsprojekte mit einem Fördervolumen von 550 Millionen Euro im Bereich der Energieeffizienz und der erneuerbaren Energien in Aussicht gestellt worden. Da das Projekt in Porta Westfalica durch die technische
Universität in Clausthal-Zellerfeld forschungs- und technologiespezifisch begleitet wird, stehen die Chancen nicht schlecht, dass eine Machbarkeitsstudie bei Vorlage der Fördervoraussetzungen finanziell unterstützt werden kann“, zeigt Abruszat die bestehenden Förderkulissen auf.
Wie bereits berichtet soll das Pumpspeicherkraftwerk eine Leistung von bis zu 150 Megawatt erzielen, welches ausreichen könnte, den jährlichen Energiebedarf von rund 57.000 Haushalten zu decken.
„Bei Projekten dieser enormen Größenordnung ist eine frühzeitige und umfassende Bürgerbeteiligung unabdingbar. Wichtig ist zu wissen, dass eine Folgenutzung des Bergwerks Wohlverwahrt-Nammen als Pumpspeicherwerk „unter Tage“ nicht dem Bergrecht, für das das Bundeswirtschaftsministerium eigentlich federführend zuständig ist, unterliegt“, führt Abruszat ergänzend aus. Je nach örtlicher und technischer Ausgestaltung des Projektes seien daher die Behörden in Nordrhein- Westfalen für alle Beteiligten erste Ansprechpartner.
Daher komme insbesondere der Bezirksregierung in Detmold eine besondere Verantwortung zu. Ob und inwieweit der Bund und das Land Nordrhein-Westfalen auch mit dem Land Niedersachsen länderübergreifend kooperieren, da das beabsichtigte Pumpspeicherkraftwerk an der Ländergrenze liegt, ist noch offen. Nach Aussage von NRW-Umweltminister Johannes Remmel könne dieses erst nach konkreter Projektausgestaltung erörtert werden.