Minden: Die Gotik der Marienkirche prägt

Minden(mr/schi). Für die Mauerwerkssanierung am nördlichen Seitenschiff der evangelischen Marienkirche in Minden überbringt Heike Knöpke, Ortskuratorin Osnabrück der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), im Anschluss an den Gottesdienst am 9. Dezember 2012 um 11.00 Uhr vor Ort dank einer zweckgebundenen Spende einen Fördervertrag in Höhe von exakt 41.865 Euro an den Bauverein der lutherischen Kirchengemeinde St. Marien.

Auf den sich am Rand der Weseraue erhebenden östlichen Flussterrassen
wurde an der historischen, von Westen nach Osten verlaufenden
Handelsstraße von 996 bis 1000 ein Benediktinerinnenstift erbaut,
das 1421 in ein freiwilliges Damenstift umgewandelt und 1819 aufgelöst
wurde. Die Klosterkirche entstand in der zweiten Hälfte des 12.
Jahrhunderts.

Diese einschiffige, kreuzförmige Kirche erweiterte man im 14. Jahrhundert
zu einer steinsichtigen Hallenkirche in der Breite des Querschiffs.
Ein Chor, eine südlich davor gelegene Sakristei, ein mächtiger Westturm
auf quadratischem Grundriss und die Quersatteldächer über den
Seitenschiffen aus der Gotik prägen den Bau.

Zwischen den drei Quersatteldächern akzentuieren die Seitenschiffe Strebepfeiler und hohe, spitzbogige Maßwerkfenster. Der viergeschossige Turm wird von prägnanten Geschossgesimsen und je zwei hohen, spitzbogigen Maßwerkblenden gegliedert.

Im 19. Jahrhundert setzte man einen eingezogenen
Spitzhelm mit Uhrengiebeln auf. Auch die Giebelblenden stammen
aus dem 19. Jahrhundert. Der Innenraum zeigt romanische Kreuzgratgewölbe zwischen rundbogigen Gurten und viereckige Gewölbepfeiler. Die gotischen Bauteile überspannen Rippengewölbe. Die wertvolle Ausstattung stammt aus
der Renaissance und dem Barock.

Die Mindener Marienkirche ist eines von über 300 Projekten, die die
private Denkmalschutz-Stiftung dank individueller Spenden und Mitteln
der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Nordrhein-
Westfalen fördern konnte.

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