Minden: „Ein Unterschied wie Tag und Nacht“

Minden(mr). Wie fühlt es sich an, in einen Knochen zu bohren? Welche Schraube ist für welche Verletzung die Richtige? Wie viel Kraft darf und muss ich aufbringen, um die Verletzung bestmöglich zu versorgen? Diese und viele andere Fragen wurden 65 Teilnehmerinnen und Teilnehmern anlässlich eines Workshops für Mitarbeiter aus dem Operationssaal beantwortet. Das Ziel dieses Treffens für das OP-Fachpersonal war es, den Teilnehmern einenÜberblick der derzeitigen Möglichkeiten der Versorgung zu geben und eine Übersicht über die vielfältigen Alternativen in der operativen Versorgung zu vermitteln. Professor Dr. Johannes Zeichen, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie am Johannes Wesling Klinikum Minden (JWK), initiierte diese Weiterbildung. „Es ist mir ein großes Anliegen, das gegenseitige Verständnis aller Berufsgruppen im Operationssaal zu vertiefen. Erst wenn wir nachvollziehen können, warum der Andere auf eine bestimmte Art reagiert, werden wir den Teamgeist stärken und mehrVerständnis für das Gegenüber entwickeln“ betont Zeichen.

Auf die Theorie folgt sofort die Praxis

Kursteilnehmer praktischer Teil, v.l.Petra Wagner, Lena Schröder, Katja Boldt Foto: MKK
Kursteilnehmer praktischer Teil, v.l.Petra Wagner, Lena Schröder, Katja Boldt Foto: MKK

Kunstknochen, Schrauben, Platten und Bohrer dienten den Teilnehmern als praktisches Arbeitsmaterial im Hörsaal des JWK. Auf den theoretischen Teil folgt sofort die Praxis. Die Teilnehmer üben in Gruppen und entscheiden sich aus dem zuvor vermittelten theoretischen Wissen für bestimmte Platten, Schrauben und Bohrer.

„Man spürt genau, wie schwierig und herausfordernd es für den Operateur am OP-Tisch ist, einen Bruch zu versorgen“ sagt Andrea Scharnowski, Leiterin der Funktionsdienste im Zentral-OP am JWK. „Jeder Bruch ist anders. Wir versorgen jeden Patienten individuell und stellen uns blitzschnell auf die unterschiedlichen Herausforderungen bei einer Fraktur ein“ betont Scharnowski. Jeder Mitarbeiter im Operationssaal arbeitet Hand in Hand mit dem Operateur und muss die Operationstechnik genau verstehen und beherrschen. „Neben dem Arzt zu stehen, ihm zu assistieren und eine Versorgung am Kunstknochen selber praktisch zu üben, macht einen Unterschied wie Tag und Nacht“ erklärt Katja Boldt, OP-Schwester am JWK. Das Gefühl, nicht nur mit dem notwendigen theoretischen Wissen ausgestattet zu sein, sondern es sofort praktisch vertieft zu haben, gibt mir für den Berufsalltag ein sichereres Gefühl.“ Das große Interesse gab den Organisatoren recht: „Wir machen weiter so“, erklärt Professor Dr. Johannes Zeichen.

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