Minden: Bewohner rettet sich mit Sprung aus brennendem Haus

Minden(mr/kbp).In der Nacht zum Samstag war ein Mehrfamilienhaus am Königswall in Brand geraten. Die zweite Etage, in der das Feuer ausgebrochen war, brannte vollständig aus. Ein 45-jähriger Bewohner des Hauses konnte sich vor den drohenden Flammen mit einem Sprung retten.

Gegen 03:30 Uhr bemerkte ein Passant den Brand des Wohnhauses am Königswall 23. Die 2. Etage stand in hellen Flammen. Der Mann informierte unverzüglich die Rettungskräfte.

In dem Mehrfamilienhaus sind mehrere Personen amtlich gemeldet.

Während die Polizei den Königswall zwischen der Pöttcherstraße und der Hahler Straße in beiden Richtungen absperrte, begann die Feuerwehr mit dem Löschangriff.

Da sich noch Personen in dem Haus aufhalten sollten, durchsuchten die Feuerwehrmänner, ausgerüstet mit schwerem Atemschutzgerät, das gesamte Gebäude. Glücklicherweise trafen sie niemanden mehr an.

Weil das Treppenhaus auf Grund der Rauchentwicklung nicht mehr passierbar war und es keinen anderen Rettungsweg gab, war ein 45-jähriger Bewohner aus dem Fenster seiner im zweiten Stock gelegenen Wohnung gesprungen, um sich vor den Flammen zu retten. Glücklicherweise fiel er nicht ganz so tief: mit einem beherzten Sprung landete er auf dem Dach eines Nachbarhauses. Dennoch hatte er sich dabei Verletzungen zugezogen. Ein Rettungswagen brachte ihn zwecks ambulanter Behandlung ins Mindener Klinikum. Aus diesem konnte er bereits wieder entlassen werden.

Der Brand war offensichtlich in der 2. Etage ausgebrochen und mutwillig herbeigeführt worden.

Die dort allein wohnende 23-jährige Mieterin war zu diesem Zeitpunkt nicht zu Hause. Ihr 22-jähriger Ex-Freund, der durch Zeugen kurz vor dem Ausbruch des Brandes am Königswall gesehen worden war, steht in dringendem Tatverdacht, in Abwesenheit seiner Ex-Freundin deren Wohnung in Brand gesetzt zu haben.

Durch die Brandlegung wurde das Leben der Hausbewohner gefährdet, weshalb Frau Oberstaatsanwältin Leinkauf von der zuständigen Bielefelder Staatsanwaltschaft wegen eines versuchten Tötungsdeliktes ermittelt.

Die Kriminalhauptstelle in Bielefeld richtete eine Mordkommission unter dem Namen „Königswall“ ein. Das 9-köpfige Team unter der Leitung von Kriminalhauptkommissar Jürgen Heinz hat auch schon einen ersten Erfolg zu vermelden:

Der noch bei seinen Eltern in Minden gemeldete Tatverdächtige konnte zwischenzeitlich durch die Polizei vorläufig festgenommen werden.

Am heutigen Sonntag wurde der bereits gestern vorläufig
festgenommene mutmaßliche Brandstifter, ein 22-jähriger Mann aus
Minden, dem Haftrichter vorgeführt. Dieser erließ Haftbefehl wegen
versuchten Totschlags und schwerer Brandstiftung.

Bei einer Verurteilung wegen der ihm vorgeworfenen Delikte
erwartet den 22-Jährigen eine empfindliche Freiheitsstrafe.

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