Minden-Lübbecke: „Signal für die Wende in der Agrarpolitik gesetzt“

Kreis-Minden-Lübbecke(mr). Unter dem Motto „Wir haben Agrarindustrie satt. Gutes Essen. Gute Landwirtschaft. Jetzt!“ sind auch 148 Bürger zwischen 7 und 73 Jahren aus dem Kreis Minden Lübbecke am Samstag zur Protestaktion „ Wir haben es satt“ nach Berlin gefahren. Angeschlossen hatte sich die BI Tonnenheide „Hier kein Stall“, der Weltladen Minden, der BUND Hameln und BUND Holzminden.

Ein herziges Anliegen von Marlena, Frederike, Annabell, Hannah, Manuel an die Nahrungsmittelindustrie Foto: Elisabeth Schmelzer
Ein herziges Anliegen von Marlena, Frederike, Annabell, Hannah, Manuel an die Nahrungsmittelindustrie Foto: Elisabeth Schmelzer

Von Kopf bis Fuß, waren  sie für den Abpfiff der Agrarpolitik gekleidet. In Tierkostümen machten die Gegner von Tierfabriken auf die Tierquälerei, den Antibiotikamissbrauch, Brutstätten von Killerkeimen in Großanlagen, Futtermittelimporte mit Gentechnisch verändertem Soja aufmerksam. Im Berliner Hauptbahnhof sang die Gruppe das Agrardemolied „ Ich wollt ich wär KEIN Huhn“

 

Insektizide wie z.B. Neonicotinoide lassen ganze Bienenvölker sterben.

Auch Maren Kaschka aus Kalletal treibt die industrielle Landwirtschaft nach Berlin: „Das Bienensterben ist nur eine logische Konsequenz der industriellen Landwirtschaft .Nachhaltig und zukunftsfähig ist nur der ökologische Landbau,“ erklärt sie. Ohne blühende Ackerrandstreifen oder Hecken haben Insekten als natürliche Regulatoren keine Chance und damit geht das natürliche Gleichgewicht verloren“, sagt die Hobby Imkerin.

Mindenerin mobilisiert Helfer für Catering und Schnippelparty

Organisiert haben die Fahrt  Green Fair Planet und das Klima Team der Freien Waldorfschule Minden „30% unserer Mitfahrer waren Jugendliche zwischen 7 und 18 Jahren. Das hat uns besonders gefreut und gezeigt, dass Basisarbeit in regionalen Gruppen der Garant für eine nachhaltige Umweltbewegung ist“, berichtet Elisabeth Schmelzer. Sie hat schon das dritte Mal Busse nach Berlin organisiert und Helferinnen für das Catering und die Schnippelparty aktiviert.

Darf ich vorstellen UNSERE Zukunft

Nach der Demo haben das Klima Team der Freien Waldorfschule Minden  vor mehr als 500 internationalen Zuhörern in der Heinrich Böll Stiftung beim Supp’n Talk das Projekt „Vom Schulacker auf den Mensatisch“ und Elisabeth Schmelzer von Green fair Planet  „Vom Feld ins Glas“ vorgestellt. Mit den Worten: „Darf ich vorstellen –  Unsere Zukunft – Ihre, Deine, Unsere!“ begann Elisabeth Schmelzer, Projektleiterin, die Präsentation  „Vom Feld ins Glas“ und stellte die drei Jugendlichen vor. Gemeinsam mit Paul 7 Jahre, Pia 12 Jahre und Svenja 14 Jahre berichtete sie  über das Projekt der Bildung für nachhaltige Entwicklung. Es wurde ausgezeichnet mit dem Klimaengel, von der UNESCO so wie EUROPARC Deutschland.

Für die Zuhörer war es ein Appell, nicht zu vergessen, dass die Basis für Veränderungen in der Jugendarbeit im eigenen Umfeld liegt und  wie wichtig Netzwerke sind. Schmelzer rief auf,  Netzwerke zu spinnen, Kontakte zu pflegen, nicht nur durch Rundmails, sondern durch ein freundschaftliches Miteinander. Ehrenamt muss Spaß machen. Wer gemeinsam arbeitet, muss auch gemeinsam feiern.“ Mit tosendem Applaus wurden die Jugendlichen verabschiedet.

So sehen Sieger aus

Das Klima Team FWS Minden vertreten durch Hannah Kölling und Nathan Niedermeier wurde mit offenem Szenenbeifall bedacht. Die beiden jungen Leute  lieferten eine absolut erstklassige Performance. Die  beiden Jugendlichen in ihrer lockeren,  unkomplizierten Art einerseits und mit ihrer sachlichen und kompetenten Argumenten anderseits waren exzellente Botschafter der Nachhaltigkeits-Aktivitäten  der Schüler insbesondere der Freien Waldorfschule Minden. Mit den Worten:“ So sehen Sieger aus“  werden die beiden vom Moderator unter jubelnden, langanhaltendem Applaus verabschiedet.

Signal  für  die Wende in der Agrarpolitik gesetzt

„Trotz Kälte haben 25000  Menschen ein öffentliches Signal gesendet haben und gezeigt, dass die Bewegung nicht abebbt. Es sind immer noch wichtige Themen und es ist deshalb dringend notwendig, den Druck auf die Politiker aufrecht zu erhalten, ins besondere durch solche öffentliche Zeichen Wir sind im nächsten Jahr wieder hier,“ sagt Sabine Schäfer eine Umweltaktivistin aus Porta Westfalica.

Auf der Rückfahrt waren sich alle Teilnehmer einig, eine rundum gelungene Tag erlebt zu haben.

 

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