Lübbecke/Minden (mr/kpb). Nicht störungsfrei verlief aus Sicht der Polizei das Handballbundesligaspiel zwischen dem TUS N-Lübbecke und GWD Minden am Samstagabend in Lübbecke. Vor Spielbeginn kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen den rivalisierenden Fangruppen beider Mannschaften. Die Polizei musste kurzzeitig Reizgas und Schlagstöcke einsetzen.
Vor dem Spiel näherten sich aus unterschiedlichen Richtungen die jeweils zirka 80 Personen umfassenden Gruppen aus beiden Fanlagern unter starker polizeilicher Begleitung zu Fuß der Kreissporthalle.
Während der Begleitung der GWD-Anhänger registrierten die Beamten bei einzelnen Personen eine aggressive Stimmung. Vereinzelt kam es aus der Gruppe zu Flaschenwürfen. Die Beamten nahmen daraufhin eine Person vorübergehend in Gewahrsam.
Beim Eintreffen dieser Gruppe am nördlichen Hallenbereich löste sich plötzlich ein Pulk von etwa 20 Personen und lief über das angrenzende Gelände der Berufsschule. Hier stand zu diesem Zeitpunkt eine etwa gleichstarke Gruppe von Anhängern des TUS N-Lübbecke. Es entwickelte sich sofort ein Tumult, in deren Verlauf es zu einzelnen körperlichen Übergriffen kam. Ein massives Einschreiten der Polizei sorgte dafür, dass sich die beiden Gruppen auflösten und diese in verschiedene Richtungen verschwanden. Im Anschluss begaben sich alle Fans in die Halle.
Zwei junge Männer im Alter von 19 und 21 Jahren randalierten im Außenbereich der Halle und pöbelten zudem Zuschauer an. Da sie trotz Aufforderung der Einsatzkräfte keine Ruhe gaben, wurden sie in Gewahrsam genommen. Ein 17-Jähriger randalierte innerhalb der Halle. Er wurde vom Sicherheitspersonal der Polizei übergeben und ebenfalls in Gewahrsam genommen. Auch er wurde erst nach Spielschluss wieder auf freien Fuß gesetzt.
Nach dem Abpfiff sollten die GWD-Anhänger an einem Nebeneingang in zwei bereitgestellte Busse einsteigen. Dies beantworteten sie jedoch mit einer Sitzblockade. Nachdem sie schließlich doch eingestiegen waren, setzten sich die Busse gegen 21.25 Uhr unter Begleitung mehrerer Streifenwagen in Richtung Minden in Bewegung. Auch die Fans des TUS N-Lübbecke wurden mit starken Polizeikräften in Richtung Lübbecker Innenstadt begleitet. Es kam zu keinem weiteren Aufeinandertreffen der Fanlager. Anschließend lösten sich die jeweiligen Gruppen störungsfrei auf.