Minden-Lübbecke: Polizei fahndet mit Phantombild nach „Schockanrufer-Bande“

Kreis-Minden-Lübbecke (mr/kpb) – Mit Hilfe eines Phantombildes hofft die Polizei im Kreis-MindenLübbecke einer osteuropäischen Bande auf die Spur zu kommen, die ihre Opfer mit sogenannten „Schockanrufen“ in Angst und Schrecken versetzen und sie um deren Geld betrügen.

schockanruf_abholer-1Ende April meldeten sich die russisch sprechenden Unbekannten gleich bei drei Frauen in Bad Oeynhausen. In diesen Telefonaten teilte ein angeblicher Rechtsanwalt mit, dass ein naher Verwandter einen schweren Unfall verursacht habe, bei dem ein 10-jähriges Kind verletzt worden sei. Für eine notwendige Operation würde nun dringend Geld benötigt. Dabei forderten die Betrüger bis zu zehntausend Euro von ihren Opfern. Das Geld würde umgehend von einer „Vertrauensperson“ in bar abgeholt.

Eine solche Geschichte wurde am 30. April einer 62-jährigen Frau vorgespielt. Noch während der vermeintliche Anwalt mit der Frau am Telefon sprach, erschien schon sein Komplize an der Haustür der 62-Jährigen, um das Geld in Empfang zu nehmen. So schnell wie der „Abholer“ auftauchte, verschwand er auch wieder. Erst danach beendete der Anrufer das Gespräch. Als das Opfer später seinen Sohn anrief, flog der Schwindel auf.

Einer 75-Jährigen erging es einen Tag zuvor nicht anders. Auch sie übergab dem „Abholer“ Geld und Schmuck. Ein dritter Betrugsversuch der Kriminellen scheiterte.

Ein Experte des Landeskriminalamt (LKA) aus Düsseldorf fertigte nun nach Angaben eines der Opfer ein Phantombild des „Abholers“ an. Die Polizei fragt: Wer hat einen solchen Mann gesehen, kennt ihn oder kann Angaben zu dessen gegenwärtigen Aufenthalt machen. Hinweise werden von den Ermittler unter 0571-88660 erbeten.

Die Serie dieser Schockanrufe im Mühlenkreis reißt aber nicht ab. Am Donnerstag erhielt eine 83-jährige Rentnerin aus Mindeneinen Anruf des vermeintlichen Anwalts. Dieser forderte sogar 25.000 Euro für die lebensrettende Behandlung eines 12-jährigen Mädchens aus Litauen, welches von dem Enkelsohn der Frau angefahren worden sei. Die Seniorin erbat sich Bedenkzeit und konnte noch rechtzeitig in Erfahrung bringen, dass der Enkel in keinerlei Unfall verwickelt wurde.

Die Polizei im Kreis-Minden-Lübbecke warnt vor diesen Trickbetrügern und gibt auf ihren Internetseiten – auch in russischer Sprache – unter www.polizei.nrw.de/minden-luebbecke wichtige Verhaltenstipps.

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