Kreis Minden-Lübbecke(mr/sm).„Weg mit der Rentenungleichheit für Mütter“, so lässt sich der Appell von etlichen Frauenverbänden aus ganz Deutschland zusammenfassen, dem sich die kommunalen Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Minden-Lübbecke anschließen.
Die Rentenungleichheit besteht in der unterschiedlichen Anrechnung von Erziehungszeiten. Während sich Mütter mit Geburten ab Jahrgang 1992 drei Erziehungsjahre rentenwirksam anrechnen lassen können, müssen sich Mütter mit Geburten vor 1992 mit einem Jahr bescheiden. In Geld macht das zur Zeit einen Unterschied von immerhin 56,14 € monatlich pro Kind aus. Denn ein Erziehungsjahr entspricht einem Rentenentgeltpunkt im Wert von 28,07 €uro zum Stichtag 1.7.2012.
Die schlechtere Rentenregelung trifft gerade die Frauen, die in der Vergangenheit in der Hauptrolle die Familienarbeit übernommen haben. Bei Familiengründung haben sie in der Regel ihre Erwerbstätigkeit aufgeben oder zumindest erheblich reduzieren müssen. Denn in den 1950er bis 1980er Jahren war das -zumindest im Westen Deutschlands- kaum anders möglich, weil es Strukturen der Kinderbetreuung praktisch nicht gab. Außerdem bot der damalige Arbeitsmarkt rückkehrwilligen Frauen kaum Chancen auf einen Wiedereinstieg in ein versicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis. So konnte die ältere Müttergeneration oft nur geringe Beiträge in die Rentenversicherung einzahlen. „Das bedeutet für betroffene Frauen häufig Kleinstrenten bis hin zur Notwendigkeit die sogenannte Grundsicherung im Alter beantragen zu müssen“,
kommentieren die Minden-Lübbecker Gleichstellungsbeauftragten die Situation.
„Die Generation unserer Mütter ist im derzeitigen Rentenrecht erheblich benachteiligt, obwohl sie eine gesellschaftlich wichtige Aufgabe übernommen haben. Dafür haben sie die gleiche Anerkennung bei der Rente wie jüngere Mütter verdient “, begründen die Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Minden-Lübbecke ihren gemeinsamen Aufruf zur Beteiligung an der Postkartenaktion
„Bekommt Ihre Mutter, was sie verdient?“
Alle, die eine gleiche Anrechnung von Erziehungszeiten bei der Rente für alle Müttergenerationen unterstützen wollen, können per Postkarte die Bundestagskandidatinnen und – Kandidaten im Wahlkreis bitten, sich für eine Gleichbewertung von Erziehungszeiten einzusetzen.
Die Postkarten können kostenlos telefonisch oder per E-Mail angefordert werden bei den Gleichstellungsbeauftragten:
Bad Oeynhausen |
Karla Rahlmeyer |
05731-141702 |
|
Espelkamp |
Beate Henke |
05772-562108 |
|
Hille |
Katrin Flemming |
0571-4044250 |
|
Hüllhorst |
Edith Nedelmann |
05744-931517 |
|
Lübbecke |
Angelika Lüters |
05741-276251 |
|
Minden |
Anne Braszeit |
0571-89303 |
|
Minden-Lübbecke |
Andrea Strulik |
0571-80721620 |
|
Petershagen |
Mona Finkemeier |
05702-822160 |
|
Porta Westfalica |
Babette Lissner |
0571-791133 |
|
Preußisch Oldendorf |
Andrea Kneller |
05742-931138 |
|
Rahden |
Angelika Otte |
05771-7315 |
|
Stemwede |
Sabine Denker |
05745-78899207 |