Minden(mr/sm). Für die 1994 errichtete Glacisbrücke, die die Mindener Innenstadt mit Kanzlers Weide verbindet, steht in diesem Sommer eine Hauptprüfung an. Dafür müssen alle rund 300 Liebesschlösser vom Geländer der Radfahrer- und Fußgängerbrücke entfernt werden. Diese Maßnahme ist laut Städtischen Betrieben Minden (SBM) unumgänglich, da im Rahmen der Prüfung auch Sofortreparaturen an der Beschichtung auf der Oberfläche erforderlich sind und sich Schrauben an den Geländerseilen gelockert haben, die instandgesetzt werden müssen.
Bereits im Juli 2012 mussten die seinerzeit am Spiralgewebe befestigten 800 Schlösser für notwendige Reparaturarbeiten entfernt werden. Den Anlass hierfür haben die Besitzer/innen der Schlösser selbst geliefert. Denn bei Versuchen, die Schlösser mit Gewalt wieder zu entfernen, sind zahlreiche Löcher entstanden, die eine Gefahr – vor allem für Kinder – darstellten. Der Austausch des Gitters musste flächig vorgenommen werden. Daher war eine Abnahme der Schlösser auch vor einem Jahr zwingend erforderlich.
Eine Hauptprüfung für Brücken ist nach Informationen der SBM nach DIN 1076 alle sechs Jahre durch einen gesetzlichen Sachverständigen vorgeschrieben und durchzuführen. Die Städtischen Betriebe werden mit den Arbeiten ab dem 1. August beginnen und bitten daher alle Paare, die ein Schloss an der Glacisbrücke aufgehängt haben, dieses innerhalb der nächsten drei Wochen abzunehmen. Die übrigen Schlösser werden nach Ablauf der Frist von den SBM entfernt. Diese sollen bis zum 1. Dezember auf dem Betriebshof in Minderheide verwahrt und können dort von den Eigentümern abgeholt werden. Nach Ablauf dieses Zeitraums werden die Liebesschlösser entsorgt.
Auf im Rahmen der Prüf- und Sanierungsarbeiten erforderlichen Sperrungen der Brücke sowie auf Beeinträchtigungen für den Rad- und Fußgängerverkehr wird rechtzeitig über die Presse und auf der Internetseite der Stadt Minden (www.minden.de) aufmerksam gemacht.