Stemwede(mr/kpb)Nachdem eine 51-jährige Frau aus Stemwede-Levern (Kreis Minden-Lübbecke) am Mittwochmorgen von ihrem Ehemann mit einem Fleischspieß in den Hals gestochen wurde, liegt das Opfer nach wie vor im Johannes-Wesling-Klinikum in Minden. Der Frau geht es den Umständen entsprechend gut. Auf Antrag von Staatsanwalt Veit Walter wurde der Beschuldigte am Donnerstagnachmittag dem Haftrichter vorgeführt. Dieser erließ Haftbefehl wegen versuchten Totschlags.
Die unter der Leitung von Kriminalhauptkommissar Ralf Gelhot eingerichtete Mordkommission „Spieß“ hat ihre Arbeit am Tatort am Bruchweg beendet. Die Spurensicherung konnte die Tatwaffe sicherstellen.
Mittlerweile haben sich die Beamten ein Bild vom Geschehensablauf verschafft. Demnach war der seit Januar getrennt lebende Ehemann, er wohnte seit dieser Zeit Espelkamp, am Morgen zu dem Haus gefahren und wollte seine Frau wegen der Trennung zur Rede stellen. Dazu wartete er auf sie in der Garage. Als die ahnungslose Frau ihn dort bemerkte, kam es zu einem Streit, in dessen Verlauf der 56-Jährige den Fleischspieß ergriff und zu stach. Nachdem er sich noch einige Zeit auf dem Grundstück aufgehalten hatte, fuhr er mit seinem Wagen davon. Das Opfer stellte sich währenddessen bewusstlos und verständigte anschließend eine Verwandte, welche den Rettungsdienst alarmierte. Die Polizei wurde gegen 9.45 Uhr verständigt. Eine Notärztin aus dem Rahdener Krankenhaus kümmerte sich um die Verletzte und sorgte für deren Transport nach Minden.
Noch während Polizei und Rettungskräfte im Einsatz waren, fuhr der 56-jährige zur Polizeiwache nach Espelkamp und stellte sich dort den Beamten. Der Mann wurde später ins Polizeigewahrsam nach Lübbecke gebracht, wo er die Nacht in einer Zelle verbrachte.
In seiner Vernehmung räumte er die Tat ein. Das Motiv dürfte in der Trennung der Eheleute liegen.