Minden(mr/sm). 1912 gründete die Stadt Minden ein Heimatmuseum, um jene Dinge zu bewahren, die für das kulturelle Gedächtnis der Stadt und ihrer Menschen wichtig sind oder für wichtig gehalten werden. Seitdem sammelt das Mindener Museum kontinuierlich in sehr vielfältigen Sammlungsbereichen: Landwirtschaft und Handwerk sind ebenso vertreten wie Militär- oder Eisenbahngeschichte. Winzige Münzen gehören ebenso zur Sammlung wie tonnenschwere Sarkophage. Grafiken und Gemälde sind zahlreich vertreten, aber auch der einfachste Haushaltsgegenstand kann für das Museum wertvoll sein, wenn er denn eine „Mindener Geschichte“ erzählt.
Aktuell bewahrt das Mindener Museum rund 60.000 Objekte in seiner Sammlung auf. Aber schon vor der Sanierung und Schließung im Jahr 2010, als die alte Dauerausstellung noch intakt war, konnten Besucherinnen und Besucher immer nur „die Spitze des Eisbergs“ sehen! Wie bei fast allen Museen mit eigener Sammlung lagern die meisten Museumsobjekte verborgen im Magazin. Selbst wenn die im Aufbau befindliche neue Dauerausstellung fertig sein wird, werden künftig immer noch 95% der Sammlung in den Depots lagern. Das wird das Mindener Museum ändern und künftig ausgewählte Sammlungsbereiche in Kabinettausstellungen der Öffentlichkeit präsentieren. Wertvolles, Schönes, Unbekanntes und Kurioses soll für kurze Zeit sichtbar und erlebbar werden und damit auch Einblicke erlauben in Arbeitsfelder, die sonst nicht im Bewusstsein des Museumspublikums und der breiten Öffentlichkeit stehen: nämlich das Sammeln von Sachzeugen und vor allem auch das Bewahren für zukünftige Generationen!
Das Museumsteam möchte so die Vielfalt seiner Sammlungen bekannt machen. Aber auch Fragen zu den Objekten stellen und Lücken in der Sammlung oder im Dokumentationsstand der Objekte aufzeigen. Trotz der Größe der vorhandenen Sammlung fehlen dem Mindener Museum für wichtige Themenbereiche oder Epochen Objekte. Museales Sammeln hört daher nie auf und stetig versucht das Museumsteam, Objekte zu finden, die in das Sammlungskonzept passen. Dabei stammen mehr als 80% der Objektbestände aus Schenkungen!
In der 1. Kabinettausstellung können die Besucherinnen und Besucher alte Bekannte wiedertreffen: Hochkarätige Beispiele der Mindener Mode zur Kaiserzeit, die vor 2010 in der Dauerausstellung zu sehen waren. Gezeigt werden ausgewählte Kleidungsstücke aus der Sammlung des Mindener Museums. Alle Kleidungsteile stammen aus Mindener Privatbesitz und geben Auskunft über schneidertechnische Einzelheiten und die zeittypische Verwendung von Materialien, Mustern und Schnitten. Trotz vieler Kleidungsstücke in der Sammlung weist diese Lücken auf und zeigt kein vollständiges Bild der Mode zwischen 1871 und 1918. Hauptsächlich hat sich bürgerliche Kleidung in der Sammlung erhalten. Dennoch spiegelt die Textiliensammlung Vielfalt, Trends und Veränderungen im modischen Wandel der Zeit wider.
Die Ausstellung wird am Samstag, 14. September, um 16:00 h im Mindener Museum eröffnet. Interessierte sind herzlich eingeladen!
Mindener Museum, Di.-So. 12-18 Uhr; Sonderöffnungszeiten für Gruppen auf Anfrage. Weitere Infos unter www.mindenermuseum.de oder 0571 / 9724020 oder museum@minden.de