Porta Westfalica (mr/kpb). Beinahe zur Todesfalle wurde ein Holzkohlegrill für eine fünfköpfige Familie innerhalb ihrer Wohnung in Porta Westfalica-Kleinenbremen (Kreis Minden-Lübbecke) am vergangenen Sonntag. Gerade noch rechtzeitig bemerkten sie die Anzeichen einer Kohlenmonoxidvergiftung. Die 33 und 34 Jahre alten Eheleute sowie ihre drei Kinder im Alter von eineinhalb, zwei und neun Jahren wurden mit zwei Rettungswagen ins Johannes-Wesling-Klinikum gefahren.
Nach Erkenntnissen der Polizei war die Familie mit Renovierungsarbeiten in ihrem Haus beschäftigt. Da dort keine Heizung funktionierte, stellten sie den mit glühenden Eierkohlen befüllten Grill von der Terrasse in die angrenzende Küche, um hier für Wärme zu sorgen. Durch die entstehenden Gase kam es nach einiger Zeit zu ersten Vergiftungserscheinungen bei den Bewohnern. Daraufhin alarmierten sie die Feuerwehr. Während die Familie im Klinikum behandelt wurde, lüftete die Feuerwehr das komplette Haus. Nachdem Gasmessungen keine Gefahr mehr signalisierten, konnte der Einsatz am späten Abend beendet werden.
Die Polizei warnt eindringlich davor, holzkohlebeheizte Grills in Innenräumen zu betreiben. Beim Grillen verbreiten sich die Verbrennungsgase unbemerkt im Raum und können schwere Vergiftungen auslösen. Da hilft auch nicht das kurzfristige Öffnen von Türen und Fenstern. Kohlenmonoxid entsteht, da Holzkohle nicht vollständig verbrennt.
Dabei ist besonders tückisch: Kohlenmonoxid ist geruchs- und farblos. Der Betroffene ahnt also nichts von der tödlichen Gefahr. Da das Kohlenmonoxid den Sauerstofftransport durch die Blutkörperchen verhindert, treten Warnsignale wie zum Beispiel Schwindel, Kopfschmerzen und Kurzatmigkeit auf. Die tödliche Wirkung tritt nach Auffassung von Experten schon nach 30 Minuten ein.