Minden(mr/fhb). Neubau mit Mensa, Bibliothek, Seminarräumen und Büros auf dem Campus Minden für die Fachhochschule Bielefeld / Gemeinsames Projekt des Landes Nordrhein-Westfalen, des Bau- und Liegenschaftsbetriebs NRW und der Fachhochschule Bielefeld / Grundsteinlegung mit zahlreichen Gästen aus Politik, Wissenschaft und Verwaltung / Investitionsvolumen: rund 14 Millionen Euro.
Seit einigen Wochen fahren Bagger und Baumaschinen auf dem Campus Minden der Fachhochschule Bielefeld (FH Bielefeld). Hier entsteht ein Neubau mit rund 3.160 Quadratmetern Nutzfläche er bietet Raum für die wachsenden Studierendenzahlen in Minden.
Auf Einladung des Bau- und Liegenschaftsbetriebs NRW (BLB NRW) fanden sich am 5. November 2013 Hochschulangehörige sowie zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Verwaltung zur traditionellen Grundsteinlegung auf dem Gelände ein. Mit dabei waren als Vertreter des Bauherrn der Leiter der Bielefelder Niederlassung des BLB NRW, Heinrich Micus, die Leiterin der Zentralabteilung aus dem Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, Ministerialdirektorin Annette Storsberg, die Präsidentin der FH Bielefeld, Prof. Dr. Beate Rennen-Allhoff, der Bürgermeister der Stadt Minden, Michael Buhre sowie der Landrat des Kreises Minden-Lübbecke, Dr. Ralf Niermann.
Nach der Tradition des Baugewerbes wurde eine Urkunde zusammen mit den Bauplänen, aktuellen Tageszeitungen, zurzeit gültigem Münzgeld und weiteren Beigaben der beteiligten Institutionen, in einem kupfernen Behälter eingemauert. „Dieser Neubau ist wichtig für die Entwicklung der Fachhochschule Bielefeld hier in Minden, er ist wichtig für diesen wunderschönen und denkmalgeschützten Campus und er ist wichtig für die Stadt und den Kreis Minden. Und deshalb ist es gut, dass wir hier heute gemeinsam diese Grundsteinlegung feiern“, sagte Heinrich Micus in seiner Begrüßung.
Ein Neubau wurde notwendig, weil die Fachhochschule im Rahmen des Ausbauprogramms der Fachhochschulen in NRW den Auftrag erhielt, 500 zusätzliche Studienplätze in Minden zu schaffen. Diese Planzahlen hat die Hochschule nicht nur erreicht, sondern bereits übertroffen.
Derzeit lehren die Fachbereiche Architektur und Bauingenieurwesen (seit 1971), der Fachbereich Technik (seit 2009) und der Fachbereich Wirtschaft und Gesundheit (seit 2011) in Minden.
Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW hat gemeinsam mit der Fachhochschule Konzepte und Varianten erarbeitet, wie der Mehrflächenbedarf in einem Neubau realisiert werden kann. Aufgrund der denkmalpflegerischen Anforderungen, den Campus möglichst frei zu halten, wurden neue Flächen bereits im so genannten Offiziershaus, das die Hochschule erworben hat, und anderen Bereichen der bestehenden FH untergebracht. Jetzt wird der Neubau mit vier Geschossen und Flächen für den Fachbereich Technik, die neue Campus-Mensa und die Bibliothek errichtet.
Eine Besonderheit des Gebäudes ist ein überdachter Lichthof, in dem sich im 1. Obergeschoss der Lesebereich der neuen Bibliothek befindet. Die Nutzfläche der Bibliothek beträgt rund 500 Quadratmeter.
Die neue Campus-Mensa mit einer Kapazität von rund 230 Sitzplätzen wird im Erdgeschoss realisiert. Hier können täglich bis zu 920 Mahlzeiten ausgegeben werden. In den Obergeschossen zwei und drei befinden sich zukünftig Büros, der Praktikumsbereich sowie Besprechungs- und Lehrräume für den Fachbereich Technik.
Die Zahl der Studierenden auf dem Campus Minden ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. 1.400 junge Leute sind hier in zehn Studiengänge eingeschrieben, weitere Studiengänge sind in Planung. Allein zu diesem Wintersemester haben sich über 500 Erstsemester eingeschrieben. Noch vor vier Jahren gab es insgesamt nur 500 Studierende in Minden. Die Hochschule habe den Ausbau nachhaltig geplant, indem sie bei den Studiengängen auf zukunftsfähige Themen und Formate setze, zum Beispiel in den praxisintegrierten Ingenieursstudiengängen oder auch im dualen Studiengang Gesundheits- und Krankenpflege, die die traditionellen Studiengänge im Bauwesen ergänzen. Die Programme sollen den Fachkräftebedarf in der Region sichern. Mit dem neuen Campus-Gebäude soll die interdisziplinäre Zusammenarbeit erleichtert werden, für die sich in Minden laut Präsidentin Rennen-Allhoff einzigartige Möglichkeiten bieten: „Hier sind Studiengänge versammelt, die sich mit den großen gesellschaftlichen Herausforderungen befassen, mit dem Wohnen und Arbeiten der Zukunft, in unterschiedlichen Lebensphasen und bei unterschiedlicher Gesundheit, mit der intelligenten und effizienten Nutzung von Ressourcen, und mit der Frage größtmöglicher Lebensqualität.“
Der Neubau werde also zu einem neuen Zentrum auf dem Campus: „Die Studierenden und Beschäftigten fühlen sich hier wohl, weil es ein wirklich schöner und familiärer Campus ist. Was bislang fehlte, ist ein Treffpunkt, wo man sich austauschen, aber auch konzentriert lernen kann. Die neue Campus-Mensa und die moderne Bibliothek werden die Aufenthaltsqualität enorm verbessern. Und der Fachbereich Technik bezieht in dem neuen Gebäude hervorragend ausgestattete Räume“, so Rennen-Allhoff.
Das bestätigte auch Annette Storsberg in ihrem Grußwort: „So eine Infrastruktur ist an anderen Standorten heiß umkämpft.“
Michael Buhre sagte, dass er sich als Bürgermeister zwar auf vielen Grundsteinlegungen „rumtreibe“, diese aber eine ganz besondere Bedeutung habe: „Hier wird heute die seit Jahren positive Entwicklung des Campus in Stein gemeißelt.“
Ähnlich sah es Landrat Dr. Ralf Niermann, der die Grundsteinlegung als Meilenstein für den Kreis Minden-Lübbecke bezeichnete und an die Entwicklungen der letzten fünf Jahre erinnerte: „Der Dank gilt zum einen den Unternehmen in der Region, die sich für den Standort eingesetzt haben und an den praxisintegrierten Studiengängen mitwirken. Ich möchte aber auch der Fachhochschule Bielefeld ein großes Kompliment machen, die den Ausbau professionell und erfolgreich gemeistert hat.“