Minden(mr/sm). Was passiert wenn Jugendarbeit, Sport und Kultur aufeinandertreffen? Dann entsteht kreative Bewegung. Doch dazu fehlt noch etwas ganz Wesentliches: Fahrräder. Bürgerinnen und Bürger können für das Mindener Projekt „Kultur macht stark – Bündnisse für Bildung“ Fahrräder, die nicht verkehrstauglich sein müssen, spenden.
Ausgangslage des Kooperationsprojektes zwischen dem Jugendhaus Alte Schmiede, dem Sportbüro und dem Kulturbüro der Stadt Minden war die Überlegung, wie man Kindern und Jugendlichen Lust auf mehr Bewegung machen kann. „Wir sind eine Art Forschungsgruppe, die sich bewegt ihren Sozialraum erschließt. Dabei geht es auch darum, sich so genannte ‚Nicht-Orte‘ oder Angst-Orte genauer anzusehen, aber auch darum, den eigenen Stadtteil mit zu gestalten“, so Julia Raphaela Müller vom Kulturbüro.
Es gehe um das Entdecken und Ausprobieren von ganz unterschiedlichen und neuen Sportarten, um die Verknüpfung von Sport und Kultur sowie das Vermitteln von Kompetenzen. „Wir alle haben in der Regel ein relativ statisches Bewegungsmuster, mit dem wir uns durch unseren Alltag bewegen. Das würden wir gerne aufbrechen“, erläutert Philipp Knappmeyer aus dem Sportbüro. Körpervertrauen und ein „sich selbst bewusst sein“ sind wichtige Schlagworte in dem Zusammenhang. „Es kann Mut machen zu erfahren, wie es ist, einen Graben zu überspringen oder eine Mauer zu überklettern“, ergänzt Achim Weber, Leiter des Jugendhauses Alte Schmiede.
Die Jugendlichen sollen sich in den Trendsportarten wie Headis, Flag Football, Slacklining, Bouldern, Ultimate Frisbee und vielem mehr ausprobieren. Ein wichtiger Faktor dabei ist der Stadtteil selbst: Was gibt es hier für räumliche Begebenheiten? Welche Vereine sind da? Mit wem kann man kooperieren?
Fahrräder stellen bei dem Projekt die Mobilitätsbasis dar. Viele der Kinder und Jugendlichen aus dem Stadtteil haben gar keine eigenen Fahrräder oder keine verkehrstauglichen. Wer aus der Bevölkerung das Projekt kostenlos mit einem Fahrrad unterstützen möchte, kann sich gerne im Kulturbüro melden. „Ich bin mir sicher, dass in dem einen oder anderen Haushalt noch ein altes Fahrrad im Keller steht. Wie würden das dann gemeinsam mit den Kindern und professioneller Unterstützung wieder verkehrstauglich machen“, so Julia Rolfsmeier vom Jugendhaus Alte Schmiede. Die Kinder und Jugendlichen können dann eine Patenschaft für ein Fahrrad übernehmen, welches jedoch primär im Jugendhaus beherbergt wird.
Das Projekt soll noch dieses Jahr beginnen und einmal wöchentlich zu festen Zeiten auf dem Rechten Weserufer stattfinden. Betreut und koordiniert wird das Projekt vom Team des Jugendhauses Alte Schmiede. Wer sich für das Projekt interessiert, kann sich im Jugendhaus bei Achim Weber oder Julia Rolfsmeier unter der Tel. 0571-9726757 informieren. Das Projekt wird über das Programm vom Bund „Kultur macht stark – Bündnisse für Bildung“ gefördert.