Minden: Ein Zimmer zum Abschalten und Durchatmen

Neu gestalteter Raum für Frühchen-Eltern am Johannes-Wesling-Klinikum

Minden(mr/jw).  Mit der großen blauen Schleife an der Tür sieht das Elternzimmer in der Früh- und Neugeborenen-Intensivstation (E11) im Johannes Wesling Klinikum Minden wie ein Geschenk aus. Und das ist es auch, denn der Förderverein des Eltern-Kind-Zentrums (ELKI) hat einen lang gehegten Wunsch erfüllt: die Neugestaltung und -einrichtung des für Mütter und Väter von Frühgeborenen so wichtigen Raumes.

Gleich wird das neu gestaltete Elternzimmer eröffnet: Mit dabei sind Mitarbeiterinnen der Station sowie Mütter und ein Vater. Foto: JWK
Gleich wird das neu gestaltete Elternzimmer eröffnet: Mit dabei sind Mitarbeiterinnen der Station sowie Mütter und ein Vater. Foto: JWK

„Eltern von Frühchen haben viele Sorgen und Fragen, dazu kommt ein längerer Aufenthalt des Kindes auf der Station, manchmal über Monate“, sagt Stationsleiterin Anja Hanschke. „Es ist eine emotional sehr schwierige Zeit, in der die Eltern Erholungsphasen brauchen. Das neue Elternzimmer lädt zum Verweilen ein, Mütter und Väter können sich zurückziehen, in Ruhe mit Ärzten und Schwestern oder anderen Eltern sprechen und einfach auch mal allein sein und entspannen – und das in einer wohnlichen Atmosphäre. „Auch für die Gesundung des Kindes kann dieser Raum einen Beitrag leisten“, erläutert Dr. Gordana Cvetanovic-Jankovic, leitende Oberärztin der Kinderklinik des Johannes Wesling Klinikums Minden. „Die Kinder nehmen natürlich die Stimmung der Eltern, ihre Ängste und Sorgen war. Je entspannter die Eltern sein können, desto besser ist dies für den weiteren Entwicklungsprozess des Säuglings.“

Die Gestaltung des Zimmers übernahm ein Team von sechs Schwestern aus der Station. Als sie ihre Ideen für die Einrichtung gesammelt hatten, fuhren sie mehrmals zum Möbelhaus Porta-Möbel und zum Hammer-Fachmarkt, um Möbel, Dekorationen und Farben auszusuchen. Sie entschieden sich für eine Essecke mit ausziehbarem Tisch, einen gemütlichen gelben Sessel mit Fußhocker, Teekocher und Kaffeemaschine, Bilder, dekorative Lampen und Fenstervorhänge. „Bei den Wänden hatten wir erst an Rot gedacht, haben uns dann aber für Türkis und Weiß entschieden“, sagt Andrea Hillmann aus dem Team. Glastür und -wand zum Flur haben jetzt Plissees, die ganz nach Bedarf geöffnet oder geschlossen werden können.

„Ich bin wirklich sehr dankbar, dass wir hier den ELKI-Förderverein haben, um uns bei den Anschaffungen zu unterstützen“ betont Prof. Dr. Bernhard Erdlenbruch, Chefarzt der Kinderklinik des Johannes Wesling Klinikums. „Moderne Krankenhäuser sind darauf ausgerichtet, alles zu tun, damit die medizinische und pflegerische Versorgung der Patienten auf hohem Niveau gewährleistet ist. Um solche Zusätze, wie die wohnliche Gestaltung des Elternzimmers, auf den Weg zu bringen, sind wir auf die Unterstützung von Fördervereinen angewiesen.“ Die Vorsitzende des ELKI-Fördervereins, Pascalle Fahrenkamp,  kann den Dank gleich weitergeben. „Ohne die Unterstützung unserer treuen Mitglieder und Spender wäre das nicht möglich. Ihnen gebührt der eigentliche Dank.“ „Das Elternzimmer ist wirklich sehr gelungen“, freut sich Stationsleiterin Anja Hanschke. „Eltern haben jetzt einen Ort, an den sie durchatmen, abschalten und entspannen können.“ Väter oder Mütter, die weite Fahrten zum Klinikum hätten, könnten das Elternzimmer ebenfalls nutzen. „Auch das Eltern-Café wird hier regelmäßig stattfinden“, so Anja Hanschke.

Eines ist ihr aber besonders wichtig: „In unserem Elternzimmer sind Mütter und Väter der Mittelpunkt. Hier kommen wir mit ihnen ins Gespräch und können die vielen Fragen, die ein Frühchen mit sich bringt, in Ruhe beantworten.“ Dazu gehören auch Tipps zur Pflege, zum Stillen oder Baden – kurzum alles, was gut für das Frühchen ist. „Wenn sich die Eltern wohl fühlen, trägt das zur Gesundung des Kindes bei“, weiß die Stationsleiterin.

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