Düsseldorf(mr/y). Der Warnstreik beim Bodenabfertiger Aviapartner am Flughafen Düsseldorf hat nach Ansicht der Gewerkschaft ver.di zu Verstößen der Flughafenleitung gegen wesentliche Sicherheitsvorschriften geführt. Weil sich über 200 Beschäftigte des Dienstleisters an dem Warnstreik beteiligten, heuerte Aviapartner Streikbrecher vom Flughafen Amsterdam an.
„Die Flughafenleitung duldete diesen krassen Verstoß gegen Sicherheitsvorschriften“, kritisierte der Leiter des Fachbereichs Verkehr bei ver.di NRW, Peter Büddicker. Aus guten Gründen dürfe keine Person ohne Vorfeldunterweisung, Schulungen und einer Sicherheitsüberprüfung am Flughafen arbeiten. Das Arbeitsverhältnis an einem anderen Flughafen beinhalte ausdrücklich nicht die Erlaubnis, an jedem Flughafen im In- oder Ausland ohne die entsprechenden Sicherheitsvorkeh-rungen tätig zu werden.
„Die Flughafenleitung hat hier eine gefährliche Sicherheitslücke zugelassen“, erklärte Büddicker. Die Gewerkschaft werde sich gegebenenfalls an die Aufsichtsbehörden wenden, um solche Vorgänge künftig zu unterbinden.
Der Warnstreik habe zu erheblichen wirtschaftlichen Schaden bei Aviapartner geführt und sei deshalb erfolgreich gewesen, so der Gewerkschafter. Am 24. März soll eine erneute Tarifverhandlungsrunde mit dem Unternehmen stattfinden, dass mehrheitlich von dem amerikanischen Hedgefonds HIG kontrolliert wird „Wenn es dort zu keiner Einigung kommt, ist der nächste Warnstreik vorprogrammiert“, sagte Büddicker.
Nach Gewerkschaftsangaben bekommt Arbeiter in der Bodenabfertigung bei Aviapartner zwischen 9,60 Euro und 12,30 Euro brutto. Trotz der qualifizierten Tätigkeit liegen die Brutto-Einkommen in vielen Fällen unter 2000 Euro. ver.di fordert eine neue Entgeltstruktur mit einer durchschnittlichen Erhöhung der Stundenlöhne um 50 Cent.