Minden(mr/sm). Zwei große Schecks für das städtische Projekt „Urlaub vor Ort“ konnte jetzt Bürgermeister Michael Buhre von der Volksbank Minden und dem Unternehmen BASF im Rathaus bei einem Pressetermin entgegennehmen. „Wir freuen uns sehr über diese finanzielle Unterstützung“, fasst Buhre zusammen. Spenden gab es darüber hinaus auch von den Unternehmen DB Systemtechnik, O. Kölling, JCC Bruns sowie RK Rose + Krieger. Damit können die rund 60 Plätze in der Aktion „Urlaub vor Ort“ deutlich kostengünstiger angeboten werden.
Dem Spendenaufruf folgte außerdem die Bäckerei Bertermann mit dem Angebot, die Backwaren, die für die Verpflegung der Kinder angeschafft werden, zu äußerst günstigen Konditionen erwerben zu können. Das seit 2010 laufende elftägige Programm richtet sich an die Kinder berufstätiger Eltern, die ihren Wohn- oder Arbeitsort in Minden haben.
„In den Unternehmen geht es immer mehr um die Vereinbarkeit von Familien und Beruf. Das ist ein Wirtschaftsstandortfaktor. Mit dem Projekt bieten wir Arbeitnehmer/innen eine verlässliche Betreuung ihrer Kinder in den Sommerferien“, hebt der Bürgermeister hervor. Sowohl Volksbank-Vorstandsmitglied Uwe Hagemeyer als auch Dirk Bensmann, Prokurist bei der BASF, bestätigen diese Aussage und nennen weitere Beispiele für das Engagement ihrer Unternehmen in Kinder- und Jugendprojekten.
Das städtische Angebot „Urlaub vor Ort“ werde sehr gut angenommen, berichtet die Projektverantwortliche Sigrun Lohmeier. Die meisten Plätze waren bereits kurz nach Auslage des Flyers und Bekanntgabe in den Medien ausgebucht. Die Anmeldefrist lief am 26. März ab. Die Wirtschaftsförderung der Stadt Minden hat das Betreuungsangebot in Kooperation mit dem Freizeitmitarbeiterclub (FMC) und den städtischen Jugendhäusern zusammengestellt.
Es reicht von Bastelangeboten über Ausflüge und sportliche Aktivitäten bis hin zum Kinderzirkus. Das Programm wird maßgeblich durch Spenden Mindener Unternehmen unterstützt, so dass nur geringe Elternbeiträge anfallen. 130 Euro kostet die elftägige Betreuung von 7.30 bis 17 Uhr inklusive aller Angebote und Vollverpflegung, für Geschwisterkinder zahlen die Eltern 85 Euro. Regulär müssten 220 Euro pro Kind berechnet werden, wenn es keine Spenden gäbe, so Lohmeier.
Die sechswöchigen Sommerferien stellen für berufstätige Eltern schulpflichtiger Kinder oft eine große Herausforderung dar, da die wenigsten die Möglichkeit haben ebenfalls sechs Wochen Urlaub zu nehmen, und dementsprechend Betreuung für ihre Kinder benötigen. Hier setzt „Urlaub vor Ort“ an. „Denn bereits zum Jahresanfang können Berufstätige ihre Kinder für das Ferienprogramm anmelden und haben so Planungssicherheit“, weiß Bürgermeister Buhre, der selbst Kinder hat.
Die 60 Plätze wurden zusätzlich im Rahmen der Ferienspiele geschaffen, die bereits seit Mitte der 70er Jahre angeboten werden. Rund 100 Ehrenamtliche kommen hier während der Ferien zum Einsatz. „Im Sommer werden insgesamt mehr als 600 Kinder und Jugendliche betreut“, berichtet Frank Blietz, Leiter des Kinder- und Jugendkreativzentrums Anne Frank.