Gerade erst hat die Spielereihe Resident Evil durch ihren jüngsten Filmableger die Umsatzmarke von einer Milliarde Dollar gesprengt. Der Action-Blockbuster ist damit die bisher erfolgreichste Videospieladaption überhaupt auf der Kinoleinwand. In den vergangenen Jahren gab es zahlreiche andere Videospiele, die verfilmt wurden, und ebenso viele Filme, die zu erfolgreichen Videospielen avancierten. Film- und Videospielbranche wachsen immer mehr zusammen, denn der Erfolg gibt die Richtung vor.
Filme werden spielbar
Das Verfahren, erfolgreiche Filme in Computerspiele zu übersetzen, gab es bereits in den 1980er-Jahren. Damals wurden Spiele wie Indiana Jones oder Dune 2 zum Klassiker. Bis Mitte der 2000er-Jahre gab es fast zu jedem Kino-Hit ein entsprechendes PC- oder Konsolenspiel. Selbst in der Auswahl der Spiele eines Online-Casinos findet man Titel wie Battlestar Galactica oder Seriengiganten wie Game of Thrones, welche die Atmosphäre der Filme versprühen sollen. Der besondere Reiz für den Spieler eines Film-Games ist die Tatsache, dass er eine gute Geschichte selbst in der Hand hat, die Story vorantreibt und die Filmhandlung noch einmal, aber diesmal aktiv miterlebt. Es sind allerdings nur recht wenige Spiele gewesen, die beim Thema Grafik, Spielgeschehen und Erlebnis bei Gamern wirklich punkten konnten. Zu den erfolgreichsten Umsetzungen gehören neben Indiana Jones das Adventure Blade Runner, Peter Jacksons King Kong, Der Herr der Ringe und Die Chroniken von Riddick.
Heute hat sich der Fokus etwas verschoben. Filme und Serien werden nicht mehr komplett in eine Spielwelt transferiert. Sie dienen vielmehr als Grundsteine für ganz neue Spielideen oder als Vorlage einzelner Sequenzen eines Spiels. Zudem sind immer häufiger Filmemacher, Komponisten und Schauspieler in Computerspiele involviert. Ellen Page und William Dafoe (Beyond – Two Souls) oder Kevin Spacey (Call of Duty – Advanced Warfare) beispielsweise liehen Spielcharakteren ihre Gesichter. Stars wie Samuel L. Jackson und Peter Fonda synchronisieren Spielhelden (Grand Theft Auto – San Andreas) und Komponisten wie Hans Zimmer (Call of Duty – Modern Warfare / Beyond – Two Souls) unterlegen Spielszenen mit ihrer großartigen Musik.
Videospiele auf der Kinoleinwand
Seit den 2010er-Jahren finden auch immer häufiger PC-Spiele in abgewandelter Form den Weg auf die Kinoleinwand. Ein Grund dafür sind die technischen Entwicklungen. Videospiele sehen mittlerweile oft aus, als wären sie direkt in Hollywood produziert worden. Das beweist die Reihe Resident Evil eindrucksvoll. Das Game brachte bisher sechs Filme mit beeindruckenden Spezialeffekten auf die Kinoleinwand und brach hinsichtlich Zuschauer- und Verkaufszahlen die Rekorde aller bisherigen Videospielverfilmungen. Zuvor machten Verfilmungen von Prince of Persia – Der Sand der Zeit und Tomb Raider auf sich aufmerksam. Die Tomb-Raider-Saga um Hauptfigur Lara Croft, gespielt von Angelina Jolie, kam 2001 ins Kino und wurde zum bis dahin größten Publikumsmagneten beider Branchen. Ganze neun Jahre lang war die Computerspielverfilmung die erfolgreichste aller Zeiten. Abgelöst wurde sie dann erst 2010 von Disneys Produktion Prince of Persia.
Schaut man in die Kinocharts des vergangenen Jahres finden sich Videospiele wie Warcraft – The Beginning (Platz 27) und Assassin’s Creed (Platz 32) in den Top 50. Aber nicht nur actionreiche Rollenspiele finden den Weg auf die Kinoleinwand. Mit Angry Birds – Der Film kam im vergangenen Jahr eine Kultspielreihe in die Kinosäle, die vor allem Kinder anspricht.
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