Minden. Nach der öffentlichen Diskussion über die geplante Erhöhung der Hundesteuer – in der Kritik standen hier vor allem die neue Steuer für gefährliche Hunde und eine Erhöhung um 50 Prozent für die übrigen Hunde – hat der Rat der Stadt Minden gestern (16.12.) die Hundesteuersatzung in geänderter Fassung beschlossen. Die Hundesteuer wird nun in zwei Stufen erhöht. Die jährliche Steuer für einen Hund beträgt ab 1. Januar 2011 72 statt bisher 60 Euro, wenn zwei Hunde gehalten werden, je Hund 84 Euro (vorher 72 Euro) und wenn drei oder mehr Hunde gehalten werden, 108 statt bisher 96 Euro je Hund. Im Jahr 2012 wird die Steuer dann auf die Sätze 90 Euro (1 Hund), 108 Euro (2 Hunde, je Hund) und 144 (3 Hunde und mehr, je Hund) angehoben.
Heftig kritisiert hatten vor allem Tierschützer und das Tierheim Minden die neue, hohe Steuer für gefährliche Hunde. Sie befürchteten, dass Besitzer von so genannten Kampfhunden oder Kampfhund-Mischlingen diese vermehrt im Tierheim abgeben oder einfach aussetzen. Zudem würde eine hohe Steuer für diese Hunde verhindern, dass diese aus dem Tierheim übernommen würden, hieß es in einem Schreiben an die Stadt. „Wir haben diese fundiert geführte Diskussion ernst genommen und in Abstimmung mit der Politik einen neuen Vorschlag erarbeitet“, berichtete Bürgermeister Michael Buhre im Rat. Die Steuer für gefährliche Hunde beträgt in Minden künftig – wie vorgesehen – 600 Euro für einen Hund pro Jahr. Wer zwei gefährliche Hunde, die in einer speziellen Liste aufgeführt sind, hält, zahlt 700 Euro Steuer je Hund pro Jahr. Bei drei und mehr Hunden muss der Halter ab 1. Januar 2011 800 Euro an die Stadt überweisen. Das gilt allerdings nur für gefährliche Hunde, die ab 1. Januar 2011 neu bei der Stadt Minden angemeldet werden. Für bereits gemeldete, gefährliche Hunde, ist eine ermäßigte Steuer in Höhe von 144 Euro (1 Hund), 168 Euro (2 Hunde, je Hund) und 216 Euro (3 Hunde und mehr, je Hund) beschlossen worden. In 2012 erhöhen sich auch hier die Beträge. Besitzer von bereits angemeldeten, gefährlichen Hunden zahlen künftig den doppelten Satz von der Steuer für die übrigen Hunde. Neu ist, dass für Hunde, die aus dem Tierheim aufgenommen werden – und das gilt auch für gefährliche Hunde – ein Jahr Steuerbefreiung gilt.
Mit den Änderungen reduziert sich das ursprünglich geplante Steuermehraufkommen von ca. 140.000 Euro in 2011 um 75.000 Euro und in 2012 um rund 30.000 Euro pro Jahr. Die jährlichen Hundesteuer-Einnahmen in Minden betragen derzeit ca. 225.000 Euro pro Jah
Als Hundebesitzer wohnen wir in einer der zehn größten Städte Deutschlands. Unsere Hundesteuer ist erheblich höher. Ich würde mir wünschen, dass die Hundesteuer bundesweit einheitlich wäre. Dann würden wir nämlich einen zweiten Hund halten.