Kreis-Minden-Lübbecke/Westfalen/Lippe(mr). Die NRW-Stiftung will offenbar ihre Satzung überarbeiten und dabei auch über die regionale Ausgewogenheit ihrer Vorstandspositionen diskutieren. Dieses hat Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) dem ostwestfälisch-lippischen FDP-Abgeordneten Kai Abruszat (Minden-Lübbecke) mitgeteilt. Auf Vorschlag der Landesregierung hatte der Stiftungsrat fünf neue Vorstandsmitglieder berufen, die allesamt aus dem Rheinland stammen. Dieses Vorgehen hatte bei der Opposition im Landtag erhebliche Kritik hervorgerufen. Besonders Union und FDP mahnten an, dass die Landesteile Westfalen und Lippe bei der Vergabe der Vorstandsämter unberücksichtigt geblieben waren. An die Spitze der Stiftung berief die Landesregierung den ehemaligen nordrhein-westfälischen Wirtschaftsminister Harry Voigtsberger (SPD). Die NRW-Stiftung wurde 1986 von der Landesregierung unter Johannes Rau ins Leben gerufen und förderte bislang 2.300 Initiativen mit einem Volumen von 225 Millionen Euro.
„Ich begrüße ausdrücklich, dass die Ministerpräsidentin erkannt hat, dass es durch die Personalfindung zu nachvollziehbaren Irritationen in Westfalen-Lippe gekommen ist“, bewertet Abruszat, der während der Landtagssitzung im September auf diesen Umstand hingewiesen hatte, die aktuellen Aussagen der NRW-Regierungschefin. „Es ist sicherlich nicht geboten, der streitigen Personalfindung eine überhöhte Bedeutung zuzumessen. Die Landesteile Westfalen und Lippe sind aber klug beraten, ihren eigenen regionalen Anspruch zu betonen“, bekräftigt Abruszat seine Haltung. Dieses gelte umso mehr, weil der NRW-Stiftung angesichts knapper Kassen bei Land und Kommunen im Hinblick auf die Finanzierung besonders ehrenamtlich getragener Vorhaben vor Ort eine noch wichtigere Rolle zufalle als bislang.