Minden(mr/sm). Bei seinem zweiten Besuch in Minden hat sich der britische Botschafter Simon McDonald am vergangenen Donnerstagnachmittag (15. November) in das Goldene Buch der Stadt Minden eingetragen. McDonald war auf Initiative des Parlamentarischen Staatssekretärs beim Bundesfinanzminister, Steffen Kampeter, anlässlich des 42. Mühlenkreisgespräches nach in die Weserstadt gekommen. Er sprach am Abend auf Einladung der Konrad-Adenauer-Stiftung im Preußen-Museum zum Thema „Eine britische Vision für Europa“.
Bürgermeister Michael Buhre sprach in seiner Laudatio zur Eintragung die bisherigen Stationen im Leben des britischen Botschafters an, der im Oktober 2010 die Nachfolge von Sir Michael Arthur in Berlin angetreten hatte. Zuvor war McDonald (2007 bis 2010) außenpolitischer Berater des britischen Premierministers sowie mehrere Jahre im Ministerium für Auswärtige und Commonwealth-Angelegenheiten tätig. Er trat 1982 in den diplomatischen Dienst ein. In dieser Funktion hat er in den Botschaften der Länder Saudi-Arabien, USA und Israel gearbeitet. Zwei Jahre – von 1988 bis 1990 – war er zweiter Botschaftssekretär für den Bereich Wirtschaft in Bonn. „Ein bewegtes berufliches Leben“, fasste Buhre zusammen.
Zuvor ging der Bürgermeister auf die Beziehungen Mindens zu Großbritannien ein und sprach geschichtliche Ereignisse, wie die Hochzeit Heinrichs des Löwen (Herzog von Bayern und Sachsen) mit der damals erst zwölfjährigen Mathilda von England im Jahr 1168 im Dom zu Minden, die Schlacht bei Minden am 1. August 1759, die die Briten und ihre Verbündenden gegen Frankreichs Truppen gewannen, sowie fast 40 Jahre Stationierung britischer Soldaten in Minden an. „Sie kamen als Befreier des Nazi-Regimes und gingen als Freunde Anfang der 90er Jahre“, so Buhre.
Der Botschafter bedankte sich für die Ehre, die ihm die Stadt Minden angetragen hatte. Mit der Unterschrift von Simon McDonald gibt es nun 94 Eintragungen im Goldenen Buch der Stadt. Dieses wurde im Jahr 1963 angelegt. Als britische Staatsbürger haben sich unter anderem Königinmutter Elisabeth (Queen Mum, im Jahr 1965) und ihr Enkel Prince Charles (1978) eingetragen.
Im Anschluss an den Empfang im Rathaus stattete der Botschafter Dompropst Roland Falkenhahn zur „Teatime“ einen Besuch ab und besichtigte auch das älteste Gotteshaus Mindens, das seinen Ursprung im Jahr 799 (Gründung des Bistums Minden durch Karl des Großen) hat.