Minden(mr). „Wir freuen uns sehr, dass es seit fast einem Jahr das Angebot einer Palliativstation am Johannes Wesling Klinikum Minden gibt. Unsere Spende soll eine weitere Unterstützung für die wertvolle Arbeit an Schwerstkranken sein.“ Mit diesen Worten übereicht Dieter Pohl, Vorsitzender des Seniorenbeirates der Stadt Minden, die Spende an Prof. Dr. Heinrich Bodenstein, den ersten Vorsitzenden des Fördervereins „OnkoPall Minden e.V.“. Zusammen mit der stellvertretenden Vorsitzenden des Seniorenbeirates, Ilse Finkeldey, und dem Vorstandsmitglied, Heribert Rump, hatte Pohl auf dem diesjährigen Tag der Seniorinnen und Senioren gesammelt.
Unterstützung kommt an
400 Menschen waren im November zu einem Unterhaltungsnachmittag mit Kaffee und Kuchen in die Mindener „Kampa-Halle“ gekommen. Wir haben diese Gelegenheit genutzt“, erklärt Ilse Finkeldey. „Mit unseren roten Kisten sind wir durch die Reihen gegangen und haben um Spenden für die Palliativstation gesammelt.“ Fast ein Jahr ist ein Teil der Station C19 im Mindener Johannes Wesling Klinikum reserviert für die Menschen, die an einer nicht heilbaren Erkrankung leiden. „Viele Menschen denken, eine Palliativstation sei das Gleiche, wie ein Hospiz“, erläutert Professor Dr. Martin Griesshammer, Chefarzt der Klinik für Hämatologie/Onkologie und Palliativmedizin am Johannes Wesling Klinikum in Minden, „dabei begleiten wir hier Menschen nur ein Stück auf ihrem letzten Lebensweg.“ Unheilbar erkrankte Menschen durchleben häufig Phasen, in denen es ihnen besser und Momente, in denen es ihnen sehr schlecht geht. In diesen Krisen treten häufig Atembeschwerden, starke Übelkeit oder enorme Schmerzen auf. „Da wir hier die Patienten unter ständiger medizinischer Aufsicht haben, können wir auch schon mal sehr hohe Dosen an Schmerzmitteln geben und die Patienten medikamentös neu einstellen. Nach etwa einer Woche sollen sie dann in der Regel das Klinikum wieder verlassen können“, erklärt der Chefarzt.
Das „normale“ Leben soll weitergehen
Die Palliativstation im JWK Minden verfügt über zehn Betten. Sie ist so angelegt, dass hier Patienten und ihre Angehörigen auch Platz zum alltäglichen Leben haben. Der Förderverein unterstützt dieses Anliegen. Eine Polstergarnitur oder eine komplette Küchenzeile konnten so beschafft werden. „Unsere Patienten haben häufig mit starker Übelkeit zu kämpfen, dennoch verspüren sie immer wieder Appetit auf bestimmte Dinge. Diese Mahlzeiten – und sei es Currywurst mit Pommes oder einfach frisch gebackene Waffeln – können hier zubereitet werden“, erklärt Stationsleiter Andreas Brümmer. Diese und andere Unterstützung ist nur möglich dank der Unterstützung des Fördervereins „OnkoPall Minden e.V.“. Wie die Spenden verwendet werden und was eine Palliativstation ausmacht, davon können sich Interessierte am 19. Januar 2013 ein eigenes Bild machen. Am Tag der offenen Tür stehen Experten für Gespräche zu Verfügung, es gibt Vorträge, Musik und Workshops.