Halle (mr/kpb). Am Freitagabend (15.03.) erlitt eine 20-jährige Frau aus Halle schwerste Brandverletzungen. Nach ersten polizeilichen Ermittlungen wurde sie offensichtlich von ihrem 34-jährigen ehemaligen Lebensgefährten mit einer Flüssigkeit übergossen und anschließend angezündet.
Gegen 17.30 Uhr wurden Polizei und Rettungskräfte darüber informiert, dass die 20-jährige Frau brennend aus dem Haus Goebenstraße 1 heraus gekommen und auf den Gehweg getreten war.
Direkt vor dem Haus wurde sie von einer zufällig vorbei kommenden 45-jährigen Frau sowie weiteren couragierten Zeugen gelöscht.
Parallel zu dieser Rettungsaktion kam ein Mann, der mutmaßliche Täter, aus dem Treppenhaus des Hauses und lief davon. Dieser konnte durch einen 32-jährigen Zeugen verfolgt werden, der sofort eingesetzten Polizeibeamten auf sich aufmerksam machen konnte.
Die Beamten nahmen den 34-jährigen Tatverdächtigen schließlich nach kurzer Flucht in unmittelbarer Tatortnähe fest.
Ersten polizeilichen Ermittlungen zufolge wurde die 20-jährige Frau vor ihrer Haustür an der Goebenstraße 1 offensichtlich von ihrem ehemaligen Lebensgefährten abgefangen und in den Keller des Hauses gezerrt. Hier übergoss er die junge Frau mit einer noch unbekannten Flüssigkeit und zündete sie dann anschließend an.
Das Opfer rettete sich selbständig aus dem Keller und lief durch das Treppenhaus auf die Straße, wo sie auf die rettenden Zeugen traf.
Die 20-Jährige erlitt bei dem Angriff schwerste Verletzungen. Mit einem Rettungshubschrauber wurde sie in eine Spezialklinik nach Dortmund geflogen. Es besteht Lebensgefahr.
Der 34-jährige Tatverdächtige erlitt leichte Verletzungen und wurde zunächst in einem Krankenhaus in Halle behandelt, bevor er dem Polizeigewahrsam in Gütersloh zugeführt wurde.
Eine der Frauen, die dem Opfer zu Hilfe kamen, verletzte sich bei den Löschmaßnahmen ebenfalls leicht.
Die polizeilichen Ermittlungen, insbesondere hinsichtlich der Motivlage, dauern an.
Die Mordkommission Bielefeld hat die Ermittlungen übernommen.