Minden(mr/mk). Mit Beginn der bevorstehenden Saison 2013 /2014 starten das Johannes Wesling Klinikum Minden (JWK) und die Nachwuchsabteilung vom TSV GWD Minden eine neue Partnerschaft. Ziel ist es, die medizinische und sportmedizinische Versorgung der jungen Athleten weiter zu verbessern und Vorsorgeuntersuchungen weiter zu etablieren. Immer wieder kommt es im Leistungssport zu tragischen Unglücksfällen durch mögliche Vorerkrankungen. Schlagzeilen machte zuletzt der Tod des damals 20-jährigen Juniorennationalspielers Sebastian Faißt. Er brach 2009 während eines Spiels ohne gegnerische Einwirkung zusammen. Trotz sofortiger Wiederbelebungsversuche konnte der junge Spieler nicht gerettet werden. Die festgestellte Todesursache lautete: Herzversagen.
„Es gilt, angeborene oder erworbene Herz- und Kreislaufprobleme bei Jugendlichen möglichst früh zu erkennen“, betont PD Dr. Marcus Wiemer, Chefarzt der Klinik für Kardiologie und Internistische Intensivmedizin am Johannes Wesling Klinikum Minden.
„So können Trainer, Mediziner und Angehörige die richtigen Schritte einleiten, um Schaden von den jungen Sportlern abzuwenden.“ Die anstehende Vereinbarung ist Teil eines Gesamtkonzeptes für die Nachwuchsabteilung vom TSV GWD Minden. Unterstützt und koordiniert werden alle Bausteine durch den langjährigen Vereinsarzt Dr. Karl-Friedrich Sander. „Zusammen mit den Medizinern haben wir einen Gesundheitspass für unsere Jugendlichen entwickelt“, erklärt GWD-Jugendtrainer Dietmar Molthahn. „Die Ergebnisse der hoch qualifizierten medizinischen Untersuchungen werden darin für jeden Leistungshandballer ab dem C-Jugend-Alter (13-14 Jahre) dokumentiert. Durch orthopädische, internistische und kardiologische Untersuchungen sollen Einschränkungen für die Teilnahme am Leistungssport ausgeschlossen werden.“ Ohne die Vorarbeit des GWD A-Jugend -Trainers, Sebastian Bagats und des Oberarztes der Klinik für Kardiologie, Dr. Sönke Theiß, wäre das Präventionsmodell nicht so schnell an den Start gekommen. Zu den Untersuchungen, die an den Jungen der C-Jugend durchgeführt werden, gehören unter anderem Herzultraschalluntersuchungen oder auch ein Elektrokardiogramm. „Nach diesen Tests wissen wir, ob der Herzmuskel richtig arbeitet, die Herzklappen normal schließen oder ob ein Sportler beispielsweise an Bluthochdruck leidet“, erläutert Kardiologe Theiß den Sinn der umfangreichen Untersuchungen. „Entsprechend kann eine Behandlung eingeleitet werden oder das Trainings- und Wettkampfpensum muss angepasst werden“, ergänzt Chefarzt Wiemer.
Kooperationen ermöglichen Sicherheit und Erfolg
A-Jugend-Trainer Sebastian Bagats hat selbst in den vergangenen 15 Jahren bei GWD Handball gespielt. Für ihn gehört die gesundheitliche Vorsorge zum sportlichen Gesamtkonzept beim TSV GWD Minden. „Der Verein hat sich in allen Bereiche enorm weiter entwickelt. Wir haben die Kooperation mit der Sportschule Besselgymnasium, wir sind DHB-Leistungsstützpunkt, es gibt eine Wohngruppenbetreuung. Das sind wesentliche Eckpfeiler auf denen der sportliche Erfolg der vergangenen Jahre basiert.“
Zwischen den Spitzenhandballern und den Spitzenmedizinern aus Minden ist eine unbefristete Kooperation angestrebt. Das medizinische Gesamtkonzept des TSV GWD Minden ist noch vielschichtiger aufgestellt. Die orthopädische Versorgung durch den Orthopäden und Bundesligaarzt Dr. Jörg Pöhlmann, die Leistungsdiagnostik im Herz- und Diabeteszentrum NRW in Bad Oeynhausen sowie die enge Zusammenarbeit mit den bewährten Physiotherapeuten ist bereits seit Jahren erfolgreich und zuverlässig im „System GWD“ verankert.