Lübbecke (mr/kpb). Nachdem Klemmbrettbetrüger am Mittwochnachmittag in der Lübbecker Innenstadt bereits mehrere Passanten massiv angegangen hatten, suchten sie sich das falsche Opfer aus. Was sie nicht wussten: Es war ein Polizeibeamter.
In den letzten Wochen war es im Altkreis Lübbecke zu diversen Betrugs- und Diebstahlsfällen gekommen, die nach dem Muster der sogenannten Klemmbrettmasche abliefen. Dabei hielt eine vermeintlich taubstumme Person hilfsbereiten Passanten ein Klemmbrett mit einem Spendenaufruf vor den Körper. Während diverse Opfer auf die gefälschten Spendenlisten hereinfielen und freiwillig Geld für eine gute Tat spendeten, wurden Andere durch dass Klemmbrett abgelenkt und bestohlen.
So waren am Mittwoch drei Betrüger in der Innenstadt von Lübbecke unterwegs. Ein Polizeibeamter, der sich in seiner Freizeit in der Bäckerstraße aufhielt, beobachtete gegen 16.45 Uhr, dass ein junger Mann unter Vorhalt eines Klemmbrett an Passanten herantrat. In dessen Nähe hielten sich auch zwei Frauen mit Klemmbretter auf. Ehe der Beamte reagieren konnte, wurde er selbst von dem 22-Jährigen angegangen, und ihm das Klemmbrett vor den Körper gedrückt. Da ihm die Vorgehensweise dienstlich bekannt war, reagierte er sofort und hielt den Mann fest. Die in der Nähe stehenden Frauen (17 und 29) flüchteten daraufhin, konnten aber im Rahmen einer Fahndung von den hinzu gerufenen Beamten festgenommen werden.
Auf der Wache stellte sich schnell heraus, dass alle drei Festgenommenen einschlägig bekannt sind. Im Rahmen der am Donnerstag durchgeführten Vernehmungen bestritten sie jegliche Betrugs- und Diebstahlsabsicht, so dass sie gegen Mittag aus Mangel an Gründen aus der Haft entlassen wurden.
In den folgenden Ermittlungen wird nun überprüft, ob die Verdächtigen für weitere Taten in Betracht kommen.