Minden(mr/mkk). Jedes Kind lebt in seiner eigenen Welt und entwickelt sich auf ganz eigene Weise. Mädchen und Jungen haben ihr ureigenes Tempo mit Stärken und Schwächen. Manchmal kann es jedoch sein, dass es Auffälligkeiten in der kindlichen Entwicklung gibt, die eine spezielle Unterstützung erfordern. Sie treten bei Kindern auf, die in ihrer Entwicklung verzögert, behindert oder von einer Behinderung bedroht sind. 34 Jahre lang arbeitete Dr. Helmut Kuke, Ärztlicher Leiter des Früherkennungszentrums (FEZ), am Johannes Wesling Klinikum Minden, dem damaligen Klinikum Minden, mit diesen Kindern. Das FEZ war eine der ersten Einrichtungen seiner Art in Deutschland.
Mehr als drei Jahrzehnte unterstützte hier ein interdisziplinäres Team aus Ärzten, Heilpädagogen, Ergotherapeuten, Logopäden und Physiotherapeuten Kinder und ihre Eltern. Nach mehr als vierzig Jahren im Beruf geht Kuke nun in den Ruhestand und übergibt an den Kinderarzt und Kinderneurologen Armin Pampel, der im Moment dabei ist, ein Sozialpädiatrisches Zentrum aufzubauen.
Soziale Verpflichtung zum Wohle der Kinder
Beide Mediziner zeichnet ihre soziale Verpflichtung zum Wohle der Kinder aus. Helmut Kuke in seiner täglichen Arbeit der letzten vier Jahrzehnte in Minden, Armin Pampel als Pädiater und Kinderneurologe in Minden, Hannover und Kassel. „Die soziale und medizinische Verpflichtung, Kindern zu helfen war für mich in all den Jahren ein großes Anliegen“ betont Helmut Kuke bei seiner Verabschiedung.
Es geht beiden Ärzten um die Früherkennung und die frühzeitige Behandlung der Kinder und die Einbeziehung der Eltern in die Therapie und um die Perspektiven eines jeden Kindes. „Ein Kind spürt genau, ob es akzeptiert und geliebt wird“ sagt Armin Pampel, der selbst Vater von vier Kindern ist. „Unsere Aufgabe ist es, den Kindern, egal mit welcher Erkrankung, bedingungslose Akzeptanz entgegenzubringen und realistisch einzuschätzen, welche Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten zur Verfügung stehen. In den meisten Fällen können wir einen ganz erheblichen Beitrag leisten, dass Kinder und Familien ihre Entwicklungschancen nutzen.“
Eine wertschätzende und vertrauensvolle Haltung gegenüber dem Kind sowie den Eltern sei sehr wichtig, betont Pampel, der gebürtig aus Hüllhorst stammt. „Zu allererst muss man Fragen stellen und herausfinden, wo genau das Problem liegt und welche Therapiemöglichkeiten am ehesten greifen.“ Pampel spricht dabei von „begleiten und unterstützen.“ Denn am Anfang der Therapie stehen häufig Sorgen und Ängste der Eltern, die bestmöglich aufgefangen werden sollen. Dieser Aufgabe wird sich der Kinderarzt Armin Pampel auch zukünftig weiterhin stellen.