Mobil im Internet surfen – immer, überall und so viel man will: Das ist die große Vision, die den Aufschwung von Mobilfunkverträgen mit Datenflatrates ermöglichte. Während in Deutschland von Jahr zu Jahr mehr Festverträge abgeschlossen werden, ist die Zahl der Nutzer von Prepaidkarten rückläufig. Dass diese Verträge aber – verglichen mit anderen europäischen Ländern – in Deutschland weit von der Erfüllung dieser Vision entfernt sind, zeigt jetzt eine international angelegte Studie.
In Frankreich gibt es zwölfmal so viel Datenvolumen
Wie schlecht dran deutsche Kunden wirklich sind, zeigt jetzt eine neue Studie von Digital Fuel Monitor: Untersucht wurde im europäischen Vergleich, wieviel Datenvolumen es im Rahmen eines LTE-Vertrags mit SMS- und Telefon-Flatrate in den jeweiligen Ländern für 35 Euro gibt. Das Ergebnis: Mit gerade einmal 4 Gigabyte belegt Deutschland einen der letzten Plätze. Von grenzenlosem Surfen kann hierzulande jedenfalls nicht die Rede sein. Ganz anderes sieht es bei unseren Nachbarn aus: Während es in Österreich mit 13 Gigabyte immerhin mehr als dreimal so viel fürs gleiche Geld gibt, können in Frankreich beispielsweise mühelos Filme und Serien gestreamt werden – auch ohne WLAN-Verfügbarkeit. Dort gibt es für die 35 Euro satte 50 Gigabyte Datenvolumen zum LTE-Vertrag. Erst danach wird gedrosselt gesurft. Auch bei unsere anderen Nachbarn Dänemark (40 GB), den Niederlanden (24 GB) und Polen (20 GB) gibt es mehr fürs Geld.
Deutsche sind ihren Providern treu – vielleicht auch zu treu?
Woran mag das liegen? Vielleicht daran, dass die Kunden hierzulande mit ihren Verträgen stets zufrieden waren oder sich zumindest mit den bescheidenen Angeboten abgefunden haben. Wie Focus kürzlich berichtete, sind drei Viertel der deutschen Smartphone-Nutzer ihren Providern bereits seit 4 Jahren oder länger treu. Bei einer Vertragslaufzeit von zumeist 12 oder 24 Monaten ergibt es eine stattliche Zahl an Vertragsverlängerungen. Dabei lohnt es sich stets die Fristen im Blick zu behalten und beim Erspähen eines günstigeren oder besseren Angebots zu wechseln. Das geht heutzutage dank Smartphone und Co. spielend leicht: Digitale Vertragsassistenten wie etwa von Volders helfen dabei, Kündigungsfristen im Blick zu behalten und unterschiedliche Anbieter zu vergleichen. In jedem Fall lohnt es sich, stets nach besseren Optionen Ausschau zu halten oder das Gespräch mit dem bisherigen Anbieter zu suchen. Möglicherweise lassen sich so bessere Konditionen aushandeln.
Denn auch wenn Deutschland im internationalen Vergleich schlecht abschneidet, so gibt es natürlich trotzdem noch Unterschiede zwischen den hierzulande verfügbaren Angeboten. Ob das Bekanntwerden dieses internationalen Vergleichs Konsequenzen haben wird und die deutschen Anbieter ihre Verträge mit einem größeren Datenvolumen ausstatten, bleibt aber abzuwarten.
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