Minden(mr/sm). Modern, sicher und behindertenfreundlich wird er sein: der neue Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) in Minden. Nach rund neunmonatiger Bauphase wird Bürgermeister Michael Buhre den ZOB am 6. Januar um 11.30 Uhr eröffnen. „Wir können uns dann alle über einen modernen, bürger- und behindertenfreundlichen ZOB freuen. Durch den Bau einer zentralen Umsteigeanlage für die wichtigsten Buslinien ist ein gut erreichbarer und übersichtlicher Verkehrsplatz geschaffen worden, der in das städtische Erscheinungsbild gut eingebunden ist“, so Buhre.
Zentrales Element der Anlage ist eine große Mittelinsel mit einem hellen und transparenten Servicegebäude. Der Busverkehr wird künftig im Wesentlichen über die Mittelinsel abgewickelt. „Das hat den Vorteil, dass Fahrgäste nicht mehr Busspuren oder Verkehrsweg von Autos und Radfahrern kreuzen müssen“, stellt Klaus-Georg Erzigkeit, Beigeordneter für Städtebau und Feuerschutz heraus. Es gibt zudem deutlich mehr Platz für Fußgänger und markierte Spuren für Fahrradfahrer in beide Richtungen. Für sehbehinderte Menschen sind alle Kanten mit farblich abgesetzten und strukturierten Bordsteinen ausgestattet. Für Rollstuhlfahrer und Fußgänger mit Kinderwagen wurden zahlreiche Absenkungen geschaffen.
Darüber hinaus sind mit dieser Baumaßnahme auch die Anbindung an die Fußgängerzone und die Geschäfte an der Lindenstraße sowie der Eingangsbereich im Vorfeld der Obermarktpassage und die Radverkehrsführung verbessert worden. Rund 2,5 Millionen Euro wurden investiert. 85 Prozent der Kosten sind aus dem Programm “Kombinierter Verkehr” über den Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe gefördert worden. Der 1. Spatenstich erfolgte am 13. April 2011. Anlass für die Neugestaltung des ZOB – der alte entstand in den 70er Jahren – war die Schaffung einer Tiefgarage unter der Fläche. Bauherr war der inzwischen insolvente Betreiber der Obermarktpassage.
Die Arbeiten für den neuen ZOB sind in drei Bau- und Finanzierungsschritte eingeteilt gewesen: 1. die Tiefbaumaßnahmen mit der Erstellung der Bussteige, der Mittelinsel und der Fahrbahndecke, 2. der Bau des neuen Servicegebäudes und 3. der Wetterschutz. „Die Bedachung der Mittelinsel wird im Frühjahr fertig sein. Die vorbereitenden Maßnahmen sind bereits erfolgt“, berichtet Gerald Schüler, Leiter der Städtischen Betriebe (SBM), die für die Bauausführung verantwortlich waren.
Der Busverkehr wird am 7. Januar vom Dreiecksplatz auf den ZOB an der Lindenstraße umgestellt. Der Schülerbusverkehr startet am 9. Januar am ZOB. Hier stellen die Betreiber des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), BVO und MKB, auch Personal zur Verfügung, das Fragen zu Bussteigen und Abfahrtzeiten beantwortet. Mit der Inbetriebnahme des neuen Omnibusbahnhofs in Minden wird es auch mehr Service für Fahrgäste geben. „Wir haben unsere Öffnungszeiten erweitert und kundenfreundlicher gestaltet“, erläutert Cornelia Christian, Geschäftsführerin der OWL Verkehr GmbH, die das Servicegebäude betreibt.
Der neue ZOB soll am 6. Januar auch den Bürgerinnen und Bürgern vorgestellt werden. Die ÖPNV-Betreiber werden vor Ort über die Haltpunkte und Abfahrtzeiten informieren. Der historische Mühlenkreisbus wird da sein. Auch gibt es Aktionen von anliegenden Geschäften, der Apotheke, der Volksbank Mindener Land und Kaufland geben. Ein Flyer, der ab 29. Dezember in den Bussen verteilt wird sowie in den umliegenden Geschäften und im Rathaus ausliegt, enthält Wertbons, die Interessierte am 6. Januar einlösen können.
Ein weiteres Bonbon am 6. Januar sind zwei kostenlose Stadtrundfahrten. Für interessierte Bürgerinnen und Bürger, Kinder und Jugendliche sowie Gäste bieten die Stadt Minden, die Minden Marketing GmbH und BVO anlässlich der Eröffnung des neuen ZOB Stadtrundfahrten an. Der Bus fährt um 14 und um 16 Uhr am ZOB ab. Es werden unter Leitung einer Gästeführerin / eines Gästeführers bedeutende Sehenswürdigkeiten Mindens u.a. die Schachtschleuse angefahren. Anmeldungen nimmt ab sofort die Minden Marketing GmbH unter Telefon 0571 8290659 entgegen