Minden: Unternehmen finanzieren Kinderbetreuungsangebot

Minden(mr/sm). Um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf geht es in einem geplanten Kinderbetreuungs-Projekt. Mit einem in dieser Stadt bislang einmaligen, durch Mindener Unternehmen finanzierten Modell soll eine neue Kindertageseinrichtung entstehen. Die Anregung hierzu hat der Kinderschutzbund Minden gegeben. Jetzt trafen sich erstmals Vertreter von Unternehmen, des Initiators, des Jugendamtes und der Wirtschaftsförderung der Stadt Minden sowie eines Architekturbüros und des Campus‘ Minden bei der EDEKA Minden-Hannover an der Wittelsbacher Allee, um schon konkrete Details zu besprechen.   

Für EDEKA Minden-Hannover als größtem Arbeitgeber im Kreis Minden-Lübbecke sei die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein sehr wichtiges Thema, so Thomas Jäckel, Geschäftsführer der EDEKA Minden-Hannover Zentralverwaltungsgesellschaft mbH, in seiner Begrüßung. Zunehmend geforderte Flexibilität am Arbeitsplatz erfordere für berufstätige Eltern auch eine bedarfsgerechte Kinderbetreuung. Der Bedarf sei  auf jeden Fall  vorhanden, hoben Dietmar Post vom Kinderschutzbund und Rainer Mohnfeld vom Stadtjugendamt hervor.

Dem Bedarf soll die geplante Einrichtung, für das Architekt Gottfried Kasel bereits einen „sehr ansprechenden und schlüssigen Entwurf“ erstellt hat, Rechnung tragen. Das Modell sieht vor, dass der auf ca. 2,1 Millionen Euro Kosten geschätzte Neubau über verschiedene interessierte Unternehmen finanziert wird. „Diese können Plätze für ihre Mitarbeiter/innen in der in Minden zentral gelegenen Einrichtung erwerben“, erläutert Andreas Chwalek, Wirtschaftsförderer bei der Stadt Minden. Der Investitions-Betrag in Höhe eines fünfstelligen Betrags pro Platz könne über 20 Jahre finanziert werden, rechnet Kasel vor.

Siebzig neue Kindergartenplätze – davon 22  für Unter-Dreijährige (U 3) – sollen so entstehen. Vorteile für die Unternehmen seien: Motivierte Mitarbeiter, mehr Flexibilität durch längere Öffnungszeiten, eine geringere Fluktuation des Personals, längere Mitarbeiterbindung, hohe Attraktivität des Unternehmens für neue Fachkräfte mit Familie, ein möglicher frühzeitiger Wiedereinsatz von Mitarbeiterinnen nach der Schwangerschaft und eine flexible Urlaubsgestaltung dank ganzjähriger Kinderbetreuung.

Für die Plätze, die ausschließlich für die beteiligten Unternehmen „reserviert“ seien, müssten die in Minden üblichen Kindergartenbeiträge von den Eltern entrichtet werden. 2060 Kindergartenplätze für Drei- bis Sechsjährige sowie 342 U-3-Plätze gibt es derzeit in 34 Mindener Kitas. Diese Eirichtungen werden von verschiedenen Trägern, u.a. Kirchengemeinden, Stadt  Minden, AWO, Diakonisches Werk, Parität für Kinder, Deutsches  Rotes Kreuz, dem Kinderschutzbund und Elterninitiativen, betrieben.

Modell des geplanten Kindergartens

Interessierte Unternehmen können sich an Andreas Chwalek, Telefon 89-249, oder an den Kinderschutzbund, Telefon 840 743, wenden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert