Pfingsten 2016: Worum geht es da eigentlich?

Berlin/Minden(mr/y). Wie bei so manchem christlichen Feiertag ist vielen auch die genaue Bedeutung von Pfingsten gar nicht bewusst. Trotzdem genießen natürlich alle ihre freien Tage, denn viele christliche Feste sind hierzulande auch gesetzliche Feiertage. Genau genommen sind es je nach Bundesland 6 bis 10 freie Tage die ein Arbeitnehmer, ob Christ oder nicht, der Kirche zu verdanken hat.

Bei insgesamt neun bis zwölf gesetzlichen Feiertagen im Jahr ein beträchtlicher Anteil.

Da die meisten allerdings gar nicht wissen, worum es bei dem bald nahenden Pfingstfeiertagen eigentlich geht, folgt an dieser Stelle eine kurze Erklärung.

Pfingsten – ein wichtiges Fest für das Christentum

Würde man nach dem wichtigsten christlichen Feiertag fragen, wäre die Antwort wahrscheinlich meistens „Weihnachten“. Dabei gelten innerhalb der Kirche Ostern und Pfingsten als mindestens genauso wichtig. Pfingsten ist vor allem für Christen deswegen so bedeutsam, weil es praktisch die Geburtsstunde der christlichen Kirche markiert und damit den Beginn der missionarischen Arbeit. An Pfingsten wird die Erfüllung der Vorhersage Jesu und die Entsendung des heiligen Geistes an die Apostel zelebriert. Der Heilige Geist erleuchtete die Apostel und ließ sie alle Sprachen der Welt sprechen so wie „Gott es Ihnen eingab“. Die Apostel zogen infolgedessen aus, um den christlichen Glauben in verschiedensten Regionen zu verbreiten. Erste Gemeinden entstanden, aus denen sich später die Kirche entwickelte.

Laut einer EMNID-Umfrage im Auftrag von Chrismon aus dem Jahr 2012 (die Ergebnisse hier als PDF) konnte allerdings nur geringfügig mehr als die Hälfte der Deutschen erklären, was der religiöse Hintergrund des Pfingstfestes ist. Das könnte unter anderem daran liegen, dass der Zuspruch der Kirche in den vergangenen Jahrzehnten deutlich abgenommen hat. Der Glaube der Menschen verändert und verlagert sich.

Esoterik und Naturreligion als Konkurrenz zur Kirche

Nur etwa die Hälfte der Deutschen glaubt überhaupt noch an Gott. Das heißt jedoch nicht, dass der Rest komplett aus Atheisten und Agnostikern besteht. Denn auch der Glaube an Naturreligionen und Konzepte wie Seelenwanderung nimmt wieder zu.

Viele suchen inzwischen Antworten auf wichtige Fragen des Lebens nicht mehr bei der Kirche. Stattdessen erhoffen sich immer mehr Menschen Hilfe durch Esoterik und spirituelle Berater. Als Vermittler fungieren Portale wie Questico, über die Suchende leicht die gewünschte Art der Beratung finden. Denn dort werden unterschiedlichste Formen der spirituellen Lebensberatung geboten – von persönlichen Horoskopen über Reiki bis hin zur Deutung von Tarotkarten. Auf der anderen Seite fühlen sich immer weniger Deutsche der Kirche verbunden. Vorherrschend ist eine starke Individualisierung des Glaubens und der Wunsch, sich von festen Institutionen und Riten zu lösen. Es bleibt abzuwarten, wie sowohl die katholische als auch evangelische Kirche mit den sinkenden Mitgliederzahlen umgehen.

Wer als Gläubiger aber mehr über die Hintergründe des Pfingstfestes erfahren und sich an einer der lokalen Pfingstmessen erfreuen möchte, der kann sich auf den Webseiten der entsprechenden Gemeinden und Kirchen informieren. Der Dom Minden beispielsweise veröffentlicht alle Termine im Pfarrbrief digital als PDF.

Die weiße Taube wird oft als Symbol für den heiligen Geist verwendet

Bildrechte: Flickr „Paloma Blanca“ Rietje Swart CC BY-SA 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert