Gigant Google: Zwischen Monopolstellung, Innovation und Datenschutz

Sich im Internet von Link zu Link zu klicken und verschiedene Internetadressen in das Browser-Feld eingeben, um neue Websites zu entdecken – das gehört schon lange der Vergangenheit an. Heute surft man fast nur noch mit der Hilfe von Google. Denn Google ist schnell, treffsicher und zeigt bereits während man tippt innerhalb von Millisekunden eine Liste mit Vorschlägen und Suchergebnissen an. Das bezahlt der Nutzer mit seinen Daten, die er durch die Nutzung des Dienstes freiwillig preisgibt. Und trotz vieler Datenschutzbedenken bleibt Google mit über 90 Prozent Marktanteil bei Internet-Suchen die Nummer eins, wie neueste Zahlen bestätigen.

Von der Suchmaschine zum Internetgiganten

Aus der 1998 gegründeten Suchmaschine Google wuchs bald ein riesiges Unternehmen mit Kartendienst (Maps), Videoportal (YouTube) und mobilem Betriebssystem (Android). Erst kürzlich kaufte der Internetgigant das französische Startup Moodstocks, das darauf spezialisiert ist, Bildinhalte zu verstehen. Google revolutionierte mit seinen Diensten viele Arbeits- und Lebensbereiche, so auch die gesamte Marketingbranche. Wer heute etwas verkaufen und so viele Kunden wie möglich ansprechen möchte, kommt um das Internet nicht herum – und schon gar nicht um Google. Entsprechend wichtig ist es, seine Website bzw. seinen Onlineshop für Google zu optimieren und dabei einige Hinweise zu beachten.

Regierungen interessiert an Daten

Spätestens seit den Enthüllungen des Whistleblowers Edward Snowden Anfang Juni 2013 muss sich Google Vorwürfe von Überwachungskritikern gefallen lassen, Nutzerdaten an Regierungs- und Strafverfolgungsbehörden weiterzugeben. Dem neuesten Google Transparency Report zufolge erhält Google derzeit mehr Behörden-Anfragen zu Nutzerdaten denn je. Im zweiten Halbjahr von 2015 verzeichnete Google weltweit 40.677 Datenanfragen. Mit 12.523 kamen die meisten von ihnen aus den USA. Den zweiten Platz belegt überraschend Deutschland mit 7.491 Anfragen im Zeitraum Juli bis Dezember 2015. Das sind fast doppelt so viele Anfragen wie im ersten Halbjahr 2015 (3.903 Anfragen).

Google unter Zugzwang

Ob der Erfolgskurs von Google sich auch in Zukunft fortsetzt, wird sich zeigen. Die klassische Internetsuche über Desktop-PCs und Laptops verschiebt sich zunehmend zu mobilen Endgeräten. Immer mehr Nutzer surfen mit Smartphones und Tablets und nutzen vermehrt neue Technologien wie den Sprachassistenten Siri von Apple oder Cortana von Windows. Es ist nicht auszuschließen, dass die Internetsuche den chinesischen Weg geht und sich in Informations- und Produktsuche aufteilt. Viele Konsumenten gehen bereits jetzt bei der Suche nach einem Produkt auf die Seite von Amazon. Der Online-Versandhändler arbeitet mit eigenen, speziell auf den E-Commerce zugeschnittenen Such-Algorithmen.

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