Supertalent gesucht: „Scholl-Girlz“ kommen gut an

Die "Scholl-Girlz" bei ihren Casting-Auftritt

Ferienspiele am 25. Juli in Minden gestartet – 545 Plätze nahezu alle belegt

Minden. In rosa-weißer Kluft werfen sie die Beine nach vorn und gestikulieren wild mit den Armen zu schnell wechselnden Musikstücken: die vier „Scholl-Girlz“, die zur Hälfte männlich sind. In dem Outfit stecken vier ehrenamtliche Jugendleiter/innen, die am Dienstagvormittag (26. Juli) zum Auftakt des zweiten Ferienspieltages im Jugendhaus Geschwister-Scholl ihr Talent unter Beweis stellen. Das „Applausometer“ zeigt zum Abschluss des Auftritts „Augenschmaus“ – die zweitbeste Bewertung – an. Die „Scholl Girlz“ sind beim Publikum angekommen. Ob sie es aber in das Finale schaffen, wird sich in den nächsten zehn Tagen zeigen.

„Das Scholl sucht das Supertalent“: Unter diesem Motto stehen die diesjährigen Ferienspiele im städtischen Jugendhaus in Minden-Bärenkämpen. 65 Kinder im Alter von sechs bis 13 Jahren können sich – neben den Betreuern in einer Sonderwertung – am Wettbewerb beteiligen, der bis zum 5. August läuft. An diesem Tag ist die große Abschluss-Show geplant, zu der auch die Eltern eingeladen sind.

Neben der Talent-Suche stehen noch ein dreitägiges Zeltlager, ein Besuch im Potts-Park, Schwimmen im Melittabad, Ausflüge in den Tierpark Bielefeld und zur Adlerwarte sowie zahlreiche Bastel- und Sportangebote auf dem Programm. 17 ehrenamtliche Betreuerinnen und Betreuer sind neben dem hauptamtlichen Leiter Heiko Horstmeyer für das Programm täglich von 10 bis 17 Uhr im Jugendhaus verantwortlich. Die Einrichtung bietet in diesen Sommerferien zwei Mal 11 Ferienspieltage – in den ersten beiden und den letzten beiden Wochen – an. Alle teilnehmenden Kinder erhalten täglich ein Mittagessen.

40 bis 70 Euro – je nach Einkommen – müssen die Eltern für die Betreuung an den 11 Tagen zahlen. Doch selbst das ist für manche zu viel. Einige Kinder von Geringverdienern werden daher von Fördervereinen unterstützt. Erstmals sind auch rund 15 Mädchen und Jungen, die Mittel aus dem Bildungspaket des Bundes erhalten, bei den Ferienspielen dabei. Vermehrt nachgefragt sind Früh-Betreuungsangebote ab 7.30 Uhr, die bisher für den offenen Ganztag angeboten werden. „Hier könnte es mehr Plätze geben, die jedoch zusätzlich finanziert werden müssten“, erläutert Thomas Christoph, Leiter des Bereiches Jugendarbeit und Jugendschutz.

„Ferienspiele haben in Minden seit Anfang der 70er Jahre Tradition und sind nach wie vor bei den Eltern sehr gefragt“, fasst Christoph zusammen. 85.000 Euro wendet die Stadt dafür auf. Attraktiv sei das Angebot nicht nur wegen des Programms, sondern auch weil es ganztags und verteilt über die gesamten sechs Wochen in fünf verschiedenen Einrichtungen laufe, so Christoph. Neben dem Jugendhaus Geschwister Scholl gibt es Ferienspiele im Kinder- und Jugendkreativzentrum Anne Frank, im Jugendhaus „Alte Schmiede“, in der Grundschule Leteln und in der Hohenstaufenschule.

Insgesamt 545 Plätze waren für den Sommer 2011 zu vergeben. Nahezu alle davon sind – bis auf Restplätze in der Zirkuswoche vom 8. bis 13. August und in der Teenagerwoche vom 15. bis 20. August – auch belegt, wie Frank Blietz, Leiter des Kinder- und Jugendkreativzentrums, berichtet. Er ist verantwortlich für das Gesamtprojekt „Sommerferienspiele“. Zum ersten Anmeldetag (19. Mai) habe es wieder lange Warteschlangen in den Einrichtungen gegeben, was für die Attraktivität dieses Angebots spreche. Er kündigte an, dass über eine andere Lösung für die meist stundenlang wartenden Eltern nachgedacht werde.

Neben den ehrenamtlichen Betreuerinnen und Betreuern im Jugendhaus Geschwister Scholl sind seit Montag, 25. Juli, auch noch zahlreiche ausgebildete Jugendleiter des Freizeitmitarbeiterclubs (FMC) in den anderen vier Einrichtungen im Einsatz. „Das kann ganz schön anstrengend sein“, weiß Teamleiterin Johanna Blevins, die seit vier Jahren als Betreuerin dabei ist. Ein Ferienspieltag beginne in der Regel morgens um 8 Uhr mit einem gemeinsamen Betreuer-Frühstück im Jugendhaus und ende teilweise erst um 20 Uhr abends oder später. Nach 17 Uhr, wenn die Kinder auf dem Weg nach Hause sind, müsse aufgeräumt, der Tag resümiert und die nächste Aktion besprochen bzw. einstudiert werden. „Wir haben dabei meist aber auch sehr viel Spaß“, so Johanna Blevins, die allmorgendlich die Moderatorin des Talent-Wettbewerbs „im Scholl“ spielt, abschließend.

Anlage: 4 Fotos
Bildtext: Riesigen Applaus erhalten die „Scholl Girlz“ für ihren Auftritt von den 65 Kindern, die zurzeit an den Ferienspielen im Jugendhaus Geschwister Scholl teilnehmen. Das Motto in diesem Jahr lautet „Das Scholl sucht das Supertalent“. An dem Wettbewerb sollen sich auch alle Mädchen und Jungen beteiligen. Das große Finale ist am 5. August.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert