Minden. Innovation und viel Kreativität haben sie bewiesen: die Initiatoren der 14 neu ausgezeichneten Projekte der „UN-Weltdekade für nachhaltige Bildung“. Laudator Professor Dr. Gerhard de Haan aus Berlin, Vorsitzender des Nationalkomitees der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung 2005 – 2014“, lobte im Mindener Rathaussaal das Engagement der ausgezeichneten Gruppen, Vereine und Initiativen.
„Bisher haben wir 1370 Projekte deutschlandweit ausgezeichnet. Rund 2000 Bewerbungen sind dafür eingegangen“, berichtete de Haan. Die Zahl übertreffe seine Erwartungen bei Weitem. Ziel der Auszeichnungen, für die es kein Preisgeld gibt, sei es, „gute Ideen zu würdigen, bestehende Kooperationen zu stärken und neue Perspektiven zu eröffnen“, so de Haan. Er kündigte an, dass es nach dem Ende der UN-Weltdekade 2014 weiter geht. Voraussichtlich werde ein „Weltaktionsprogramm“ ins Leben gerufen.
Die „UN-Weltdekade-Stadt“ Minden war am Montag, 19. September, Gastgeber für die Preisverleihung an Projekte in Norddeutschland, Nordrhein-Westfalen, Hessen und eines aus Bayern. Im Rahmen der laufenden Aktionstage, die am 16. September bundesweit gestartet sind, sind zahlreiche weitere offizielle Projekte der UN-Dekade ausgezeichnet worden, darunter auch ein neues aus Minden, das den Titel „Klima für Energiewandel – eine Herausforderung“ trägt.
Das sechste ausgezeichnete UNESCO-Bildungsprojekt wendet sich an Kindertagesstätten und Schulen im Kreis Minden-Lübbecke. Es soll Kinder/Jugendliche motivieren, mit Energie sparsam und effizient umzugehen. Rund 2000 Schüler/innen sind eingeladen, sich mit dem Thema Klimawandel in den folgenden drei Jahren auseinanderzusetzen. Das Klima-Projekt wird vom NRW-Umweltministerium gefördert. Mindener Projektleiterin ist Silke Mackenthun von der Aktionsgemeinschaft Friedenswoche (Friwo).
„Die Idee der Bildung für nachhaltige Entwicklung besteht unter anderem darin, globale Probleme in einen lokalen Kontext zu bringen“, hob der stellvertretende Bürgermeister Egon Stellbrink in seinem Grußwort hervor. Es gehe weiter darum, sich den Problemen und der sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Verantwortung zu stellen sowie Lösungsstrategien zu entwickeln, so Stellbrink weiter. Er bezeichnete die Auszeichnungen als „ein positives Signal und eine wichtige Anerkennung der vielen und vor allem ehrenamtliche Kräfte“. Der Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft Friedenswoche, Falk Bloech, erinnerte an die Klima-Konferenz 1992 in Rio de Janeiro, wo wichtige Eckpfeiler für einen weltweiten Klimawandel gesetzt wurden.
Im Anschluss an die Preisverleihung hielten Professor Dr. Gerhard de Haan und Matthias Peck vom Umweltministerium Nordrhein-Westfalen Impulsreferate zum Thema „Nach Fukushima – mit doppelter Kraft für den Energiewandel“, in denen die Rolle der Bildungsarbeit für den mit dem Atomausstieg notwendigen Energiewandel und die aktuelle Umsetzung auf Landesebene deutlich wurden.
Der Veranstaltung im Großen Rathaussaal ging ein rund einstündiger Altstadtspaziergang voraus. Falk Bloech informierte die Gruppe aus Gästen und Mindenern über die Arbeit der Friedenswoche, die Mindener Bildungsprojekte in der Oberen Altstadt und das Eine-Welt-Dorf.